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NORG - Zweiter Roman: Im Tal des Ungeheuers

©2016 101 Seiten

Zusammenfassung

Mit Mut geht’s immer gut: Das Abenteuerbuch für Kinder „Norg. Im Tal des Ungeheuers“ von Heike und Wolfgang Hohlbein jetzt als eBook bei jumpbooks.

Tief im Wald findet man das Kleine Volk. Zwischen Zwergen, Elfen und Kobolden lebt auch Norg, der Pixie. Doch sein friedliches Leben ändert sich auf einen Schlag. Die Elfenkinder sind spurlos verschwunden! Nur Norg und sein Freund, der Menschenjunge Marvin, sind mutig genug, sich auf den gefährlichen Weg in das dunkle Tal zu machen, in dem ein Ungeheuer sein Unwesen treibt. Können sie die Elfenkinder noch retten?

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Das Abenteuerbuch für Kinder ab 8 Jahren „Norg. Im Tal des Ungeheuers“ von den Bestsellerautoren Heike und Wolfgang Hohlbein. Wer liest, hat mehr vom Leben: jumpbooks – der eBook-Verlag für junge Leser.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Tief im Wald findet man das Kleine Volk. Zwischen Zwergen, Elfen und Kobolden lebt auch Norg, der Pixie. Doch sein friedliches Leben ändert sich auf einen Schlag. Die Elfenkinder sind spurlos verschwunden! Nur Norg und sein Freund, der Menschenjunge Marvin, sind mutig genug, sich auf den gefährlichen Weg in das dunkle Tal zu machen, in dem ein Ungeheuer sein Unwesen treibt. Können sie die Elfenkinder noch retten?

Über die Autoren:

Heike und Wolfgang Hohlbein sind eines der bekanntesten Autorenpaare Deutschlands – nicht nur im Fantasy-Genre. Gemeinsam schrieben sie 1982 das preisgekrönte Jugendbuch MÄRCHENMOND, mit dem sie schlagartig bekannt wurden. Wolfgang Hohlbein hat inzwischen 150 Bestseller mit einer Gesamtauflage von über 44 Millionen Büchern verfasst. Das Paar hat sechs Kinder und lebt heute in Neuss.

Bei jumpbooks erscheinen ihre Bücher:

Norg. Im verbotenen Land
Norg. Im Tal des Ungeheuers
Teufelchen


Bei jumpbooks erscheint von Wolfgang Hohlbein: 

Der weiße Ritter - Erster Roman: Wolfsnebel

Der weiße Ritter - Zweiter Roman: Schattentanz

Nach dem großen Feuer

Ithaka

Drachentöter


Die Autoren im Internet: www.hohlbein.de

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eBook-Neuausgabe April 2016

Copyright © der Originalausgabe 2003 by Thienemann Verlag (ThienemannVerlag GmbH), Stuttgart/Wien

Copyright © der Neuausgabe 2016 dotbooks GmbH, München

Copyright © 2016 jumpbooks. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Tanja Winkler, Weichs

E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-96053-109-8

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Heike und Wolfgang Hohlbein

Norg

Zweiter Roman: Im Tal des Ungeheuers

jumpbooks

Die Gefahr

Norg hatte kein gutes Gefühl. Er hatte ganz und gar kein gutes Gefühl. Obwohl die Sonne schon heiß vom Himmel brannte, lief ihm ein kalter Schauer nach dem anderen über den Rücken. In seinem Magen grummelte es, als hätte er ein ganzes Dutzend Flöhe gefrühstückt, und sein Herz klopfte so laut, dass man es eigentlich noch drüben auf der anderen Seite der Waldlichtung hätte hören müssen.

Nein, Norg hatte gar kein gutes Gefühl. Man hätte auch sagen können, er bibberte vor Angst. Natürlich hätte er das nie zugegeben. Er wäre im Gegenteil jedem an die Gurgel gesprungen, der auch nur eine entsprechende Andeutung gemacht hätte. Norg, der tapferste Pixie, den es jemals gegeben hatte, und Angst? Lächerlich!

Trotzdem begannen die Flöhe in seinem Bauch immer wilder herumzuhüpfen, während er durch das fast zipfelmützenhohe Gras schlich, das die Lichtung bedeckte. Dabei hatte der Tag so gut angefangen!

Norg zog es normalerweise wie fast alle Angehörigen des Kleinen Volkes vor, nachts unterwegs zu sein. Die Tage mit ihrer Wärme und dem unangenehm hellen Licht verbrachte er lieber im behaglichen Schatten seines selbst gebauten Nestes. Dennoch war er jetzt seit drei Tagen fast ununterbrochen auf den Beinen. Aber das war eigentlich kein Wunder, denn in diesem Punkt erging es Norg kaum anders als den meisten: Wenn man eine Weile weg gewesen ist, dann freut man sich einfach auf zu Hause. Und Norg war eine ziemliche Weile weg gewesen.

Es war jetzt fast ein halbes Jahr her, dass das Kleine Volk seine Heimat verlassen musste. Damals hatte es sich ein gehöriges Stück tiefer in den Wald zurückgezogen, um nicht vom Volk der Stinkfüße – die sich übrigens selbst Menschen nannten – entdeckt zu werden. Um ein Haar wäre das nämlich passiert. Hätte nicht der klügste, tapferste, furchtloseste, gewitzteste und stärkste Pixie, der jemals geboren worden war – Norg also –, im letzten Moment eingegriffen. Also gut, um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ein ganz klitzekleines bisschen Unterstützung von Marvin, dem Menschenjungen, war auch dabei gewesen. Außerdem hatten der Trollbär Tuff und möglicherweise noch der eine oder andere vom Kleinen Volk mitgeholfen. Aber die Hauptarbeit hatte Norg geleistet. Daran gab es nichts zu deuteln. Er allein hatte verhindert, dass das Geheimnis des Kleinen Volkes gelüftet werden konnte!

Trotzdem war seitdem eine aufregende Zeit angebrochen. So lange die Geschichten zurückreichten, die sich die Elfen, Pixies, Feen, Trollbären und alle anderen Angehörigen des Kleinen Volkes in der Morgendämmerung an den Lagerfeuern erzählten, hatten sie am gleichen Ort gelebt: auf einer tief im Wald verborgenen kleinen Lichtung auf halber Strecke zwischen dem Großen Abgrund und dem Verbotenen Land. Als der große Rat dann beschloss, dass sie in einen anderen, weit entfernten Teil des Waldes ziehen mussten, gaben nicht wenige Norg die Schuld daran. Schließlich war er der erste Pixie, der sich nicht nur einem Stinkfuß gezeigt, sondern sich sogar mit ihm angefreundet hatte.

Nicht, dass Norg sich etwas aus diesen Vorwürfen gemacht hätte. Helden wurden oft angefeindet, das war nun mal so. Dennoch hatte er es vorgezogen, die nächsten Wochen und Monate lieber auf Reisen zu verbringen. Wenigstens bis ein bisschen Gras über die Sache gewachsen war und sich die Gemüter ein wenig abgekühlt hatten. Er wollte Verwandte besuchen, um alte Familienbande aufzufrischen – und natürlich um so ganz nebenbei von seinen Abenteuern zu erzählen.

Auch in diesem Punkt unterschied sich Norg nicht so sehr von den meisten anderen: Man merkt eigentlich erst dann so richtig, wie viel einem seine Freunde bedeuten, wenn sie nicht mehr da sind. So war es kein Wunder, dass sich bei Norg bald das Heimweh einstellte und er sich auf den Rückweg machte. Mehr als eine Woche war er in scharfem Tempo durch den Wald marschiert. Die letzten drei Tage und Nächte fast, ohne auch nur eine Pause einzulegen, und nun freute er sich unbändig darauf, seine Freunde wiederzusehen. Mochten ihm York und Langnase ruhig eine Gardinenpredigt halten und Tuff seine gewohnten Gehässigkeiten loslassen – Hauptsache, er war wieder zu Hause beim Kleinen Volk.

Nur, dass das Kleine Volk nicht mehr da war …

Gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmte, hatte er schon seit einer ganzen Weile. Es war zu still.

Das Kleine Volk wäre nicht Jahrhunderte lang unentdeckt geblieben, wenn es nicht eine wahre Meisterschaft darin entwickelt hätte, sich zu tarnen und zu verbergen. Ein Stinkfuß zum Beispiel hätte glatt durch ihr Dorf hindurchmarschieren können, ohne es auch nur zu bemerken. Doch Norg gehörte zum Kleinen Volk. Er wusste, worauf er zu achten hatte, um die verborgenen Zeichen zu erkennen. Aber da waren keine.

Nein – irgendetwas stimmte hier nicht. Allein diese Lichtung …

Als Norg aufgebrochen war, um seine Verwandten im Norden zu besuchen, da hatte sich das Kleine Volk hier gerade gemütlich eingerichtet: Die Quelle, die unter einem Stein hervorsprudelte und sie mit frischem Wasser versorgte, war gereinigt und zu einem kleinen See aufgestaut worden und das giftige Moos, das früher hier gewesen war, entfernt. York hatte sogar mit der Königin der Wespenfamilie einen Friedensvertrag geschlossen, deren Nest sich in einem der höheren Bäume befand.

Jetzt war die Quelle versandet und die Wespen summten angriffslustiger als je zuvor durch die Luft. Das Gras, das normalerweise sorgsam gezupft war, wuchs mittlerweile so hoch, dass es Norg samt seiner spitzen Mütze fast überragte.

Wo waren alle?

Norg blieb stehen und blickte sich mit klopfendem Herzen um. Er konnte nicht viel sehen – das Gras, dessen Halme breiter waren als seine Hand, dabei manchmal so scharf wie gefährliche Messer, umgab ihn wie eine undurchdringliche grüne Wand. Allerdings spürte er dafür umso mehr.

Er wurde beobachtet. Jemand beobachtete ihn und es war jemand, der es nicht unbedingt gut mit ihm meinte.

Norgs Herz begann noch schneller zu schlagen. Fast war er jetzt so weit, sogar sich selbst gegenüber einzugestehen, dass er möglicherweise doch ein klitzekleines bisschen Angst hatte. Er sah nichts und hörte nichts. Aber er spürte mit jedem Atemzug mehr, dass ihn jemand belauerte – vielleicht mehr als nur ein Jemand – und dass er sich in Gefahr befand.

Misstrauisch lugte er zu den Wespen hinauf. Er konnte auf Anhieb fünf oder sechs der schwarzgelb gestreiften Insekten erkennen. Was, wenn sie vielleicht den Friedensvertrag gebrochen hatten? Wespen waren gefährliche Gegner, nicht nur stark und mit einem bedrohlichen Stachel ausgerüstet, sondern vor allem schlau und, wenn es sein musste, ziemlich heimtückisch. Vielleicht war das Kleine Volk von hier vertrieben worden und er kehrte jetzt nichts ahnend auf das Schlachtfeld zurück und würde gleich der ganzen Armee der Wespenkönigin gegenüberstehen …

Nein, Norg mochte gar nicht an diese Möglichkeit denken, und das musste er auch nicht, denn im nächsten Augenblick fiel ihm der Himmel auf den Kopf. Jedenfalls kam es ihm so vor.

Norg erkannte nicht genau, was ihn traf. Irgendetwas Riesiges, Dunkles stürzte plötzlich aus den Baumwipfeln herab. Vermutlich bewahrte ihn nur das weiche Gras vor einer wirklich schweren Verletzung. Trotzdem presste ihm der Aufschlag die Luft aus den Lungen, sodass er nicht einmal einen Schrei ausstoßen konnte. Im ersten Moment sah er nur bunte Sterne.

Aber immerhin konnte er hören. Von der Stille, die ihm gerade noch so unheimlich vorgekommen war, war nichts mehr geblieben. Vielmehr vernahm er ein helles Durcheinander aus Schreien, Schritten, Rufen, Getrappel und Rascheln.

»… pack ihn!«

»… halt ihn fest!«

»… pass auf!«

»… schnapp ihn dir!«

Und noch mindestens zwei oder drei Dutzend anderer, aber allesamt ähnlicher Ausrufe. Norg wusste nicht, wem die Stimmen gehörten. Aber er wusste dafür umso besser, wem die Befehle galten: dem haarigen Koloss, der sich auf ihn gestürzt hatte und der jetzt mit sichtlicher Begeisterung auf ihm herumhüpfte, als verwechsle er ihn mit einem Trampolin.

Mit letzter Kraft stemmte Norg die Hände auf den Boden und schaffte es, sich auf den Rücken zu wälzen. Mit dem Ergebnis, dass der dicke, haarige Hintern, der bisher auf seinem Rücken herumgehopst war, dasselbe nun auf seinem Gesicht tat. Norg hustete, spuckte Fell, kleine Stückchen von einem abgebissenen Grashalm, Erde und noch mehr Fell aus. Dann versuchte er irgendwie, die Hände zwischen sich und das scheinbar mondgroße Etwas aus Fell und Krallen zu schieben.

Jetzt sah er wenigstens nicht mehr nur Haare, sondern er erkannte kleine, wache braune Augen, die ihn kampflustig anfunkelten, runde Ohren und eine feucht glänzende Knubbelnase über einem fellbedeckten Schmerbauch – und natürlich Tuffs haarige Füße, die weiterhin fröhlich auf ihm herumtrampelten. »Tuff!«, krächzte Norg. »Bist du übergeschnappt?! Hör gefälligst auf damit!«

Die Wirkung seiner Worte, die er mühsam unter Ächzen hervorwürgte, war erstaunlich. Tuff hörte zwar nicht auf abwechselnd auf sein Gesicht und seinen Bauch einzutreten, aber der Lärm ringsum verstummte so schlagartig, als hätte jemand einen Schalter umgelegt.

»Tuff!«, ächzte Norg und spuckte noch mehr braunes Fell und käsig riechenden Fußschmutz aus. »Würdest du … bitte aufhören … auf mir … herumzutrampeln?«

Der Trollbär blinzelte – und landete mit einem weiteren, so gewaltigen Hopser auf Norgs Bauch, dass der Pixie pfeifend die Luft ausstieß.

»Äh … Tuff?«, vernahm Norg eine Stimme, die sich anhörte, als würde sie der alten Yorla gehören.

»Du solltest vielleicht wirklich … «, murmelte eine andere Stimme, die irgendwie nach Langnase klang, und ein reichlich betreten wirkender Kurznase fügte hinzu: »… wenigstens für einen Moment …«

»… aufhören«, piepste jemand, der Plix sein konnte.

»Aufhören?«, wiederholte Tuff und landete so zielsicher auf Norgs Nase, dass der schon wieder Sterne sah. »Aber womit denn? Und warum?«

»Das … das ist Norg«, sagte Langnase.

»Glaube ich jedenfalls«, fügte Kurznase hinzu.

»Norg?« Tuff blinzelte erneut und machte einen weiteren Hopser auf Norgs Nase. »Echt?«

»Ja, echt«, keuchte Norg. »Und würdest du bitte endlich deinen Fuß aus meinem Mund nehmen?«

Der Trollbär guckte verdutzt, zuckte mit den Schultern und bequemte sich endlich von Norg herunterzusteigen. Dabei trat er ihm allerdings so kräftig auf den linken Fuß, dass der Pixie einen quietschenden Schmerzenslaut ausstieß und in die Höhe fuhr. »Tschuldigung«, murmelte Tuff.

Norg erwiderte nichts. Unsicher setzte er sich ganz auf, hielt sich mit beiden Händen den dröhnenden Schädel und versuchte die Tränen wegzublinzeln. Dann sah er sich um.

Nein, er war ganz und gar nicht mehr allein. Das Gras hatte sich geteilt und mehr als ein Dutzend Gestalten standen in einem weiten Kreis um ihn herum. Da waren Yorla, Plix, Langnase und Kurznase, Tuff und zwei oder drei weitere Trollbären, einige Elfen, Knirsch und Knacks, die beiden immer schlecht gelaunten alten Steinbeißer, mindestens vier oder fünf weitere alte Trollweiber und ein Stück entfernt ragte sogar die riesige rote Zipfelmütze eines Zwergs über das Gras. Soweit Norg das erkennen konnte, war fast das gesamte Kleine Volk gekommen. Alle sahen ihn mehr oder weniger betreten an. Abgesehen von Tuff vielleicht, in dessen Augen es trotzig funkelte.

»Das habt ihr genau richtig erkannt«, sagte Norg ärgerlich. Sein Kopf dröhnte noch immer. »Ich bin Norg. Schön, euch zu sehen. Und vielen Dank für die nette Begrüßung!«

Das Schweigen wurde noch betretener. Die meisten wichen jetzt seinem Blick aus.

»Das … ähm … war wohl ein Missverständnis«, sagte Langnase schließlich.

»Wir dachten, du wärest jemand anderes«, fügte Plix kleinlaut hinzu.

»Was musst du dich auch so anschleichen!«, rief Kurznase, der wie üblich wieder einmal die größte Klappe hatte.

»Anschleichen?«, ächzte Norg. Er war empört. »Ich habe mich nicht angeschlichen. Ich war nur vorsichtig, weil ich gespürt habe, dass …« Er brach ab, schwieg einen Moment und wurde dann plötzlich sehr ernst. »Was ist hier los?«

»Wir sind in Gefahr«, sagte Yorla. »Jemand hat uns überfallen.«

»Überfallen?«, murmelte Norg. Er riss ungläubig die Augen auf. »Wer? – Wie? – Wann? – Warum?«

»Welche Frage möchtest du denn zuerst beantwortet haben?«, fragte Kurznase.

Yorla warf ihm einen warnenden Blick zu, den er aber geflissentlich übersah.

Bevor jemand anderes etwas sagen konnte, hörte Norg ein zorniges Brummen. Als er erschrocken den Blick hob, erkannte er ein gutes halbes Dutzend schwarz-gelb gestreifter Wespen, die im Sturzflug auf ihn herabstießen. Sein Schrecken wuchs noch weiter, als er bemerkte, dass es sich nicht um irgendwelche Wespen handelte, sondern um ganz besonders große, kräftige Insekten mit Ehrfurcht gebietenden Stacheln – die Garde der Königin. Sie bestand aus ausgesucht starken und mutigen Kriegerinnen. Von auch nur einer einzigen solchen Wespe angegriffen zu werden, konnte böse enden.

Norg zog hastig den Kopf ein und Mausohr stieß einen schrillen, hohen Pfiff aus. Kaum eine Handbreit über Norgs Mützenspitze schwenkten die Wespen zur Seite, beschrieben noch einen engen Kreis in der Luft und brummten dann in derselben militärischen Gleichform davon, in der sie gekommen waren. Ihre Stacheln blitzten wie kleine, gefährliche Speerspitzen im Sonnenlicht.

Norg atmete erleichtert auf. »Puh, das war knapp!« Er warf Mausohr einen dankbaren Blick zu, den die kleine Fledermaus mit einem neuerlichen Pfiff beantwortete. Dann blickte er den Wespen nach, die schnurgerade wie an einer Kette aufgereiht im Eingang ihres Nestes verschwanden. »Sind … sind es die Wespen?«, fragte er mit klopfendem Herzen. »Haben sie den Friedensvertrag gebrochen?«

Yorla schüttelte betrübt den Kopf. »Ich fürchte, so einfach ist es nicht«, sagte sie. »Ganz im Gegenteil. Wenn uns die Wespenkönigin nicht beschützt hätte, dann hätte es uns vielleicht schon alle geholt.«

»Es? Wer?«

»Das Ungeheuer«, antwortete Plix.

»Es kommt immer in der Morgendämmerung«, fügte Langnase hinzu und Tuff grummelte: »Deshalb dachten wir ja auch, du wärst es … vielleicht.«

»Ich?«, keuchte Norg empört. »Sehe ich vielleicht aus wie ein Ungeheuer?«

Langnase grinste. »Nö.«

»Also, was ist hier los?«, fragte Norg verwirrt.

Yorla setzte zu einer Antwort an, aber Langnase kam ihr zuvor. »Vielleicht sollten wir das nicht hier besprechen. Es war zwar heute schon da, aber es ist ja noch hell und man kann nie wissen.«

Yorla warf einen besorgten Blick zum Himmel. Ihr runzeliges Gesicht wurde für einen Moment noch faltiger. »Du hast Recht«, seufzte sie. Dann machte sie eine Kopfbewegung in die Richtung, in der die rote Zwergenmütze über das Gras ragte. »Der Zwerg hat uns in seiner Höhle Unterschlupf geboten, bis die Gefahr vorüber ist. Dort können wir besser reden. Kommt mit.«

Die Vorstellung, in eine Zwergenhöhle tief unter der Erde zu kriechen, gefiel Norg überhaupt nicht. Aber er erhob sich trotzdem gehorsam und folgte Yorla. Das Kleine Volk hatte zwar keinen Anführer in dem Sinne, in dem Menschen das Wort benutzten. Doch Yorla war das älteste – und zweifellos klügste – Trollweib, das bei ihnen lebte, und meistens hörten sie auf das, was sie sagte.

Auch Tuff, der Trollbär, schloss sich ihnen an und lief zwei Schritte neben Norg her. Norg sagte nichts. Nur ab und zu spuckte er immer noch Fell und Erde aus, wobei er Tuffs krallenbewehrte Füße jedes Mal mit einem schrägen Blick maß.

»Was?!«, fragte der Trollbär schließlich gereizt. »Ich habe ja nur meine Pflicht getan. Jemand muss schließlich auf die anderen aufpassen.«

»Ich sage ja gar nichts«, antwortete Norg. Dann verzog er das Gesicht und musterte angewidert Tuffs Füße. »Und du nennst die Menschen Stinkfüße?«

Kriegsrat

Die Zwergenhöhle war so groß und unheimlich, wie Norg erwartet hatte. Genau genommen war sie nicht nur eine Höhle. Vielmehr war es ein Teil eines gewaltigen unterirdischen Labyrinths, das sich tief unter dem Wald dahinzog und aus unzähligen Kammern, Tunneln und Gängen bestand. Darin wohnte natürlich nicht nur dieser eine Zwerg, sondern ein gutes Teil seiner ganzen Verwandtschaft.

So weit die Erinnerung des Kleinen Volkes zurückreichte, waren die Zwerge damit beschäftigt, dieses Labyrinth zu erweitern und auszubauen. Norg hatte nie erfahren, warum sie das eigentlich taten, ob sie zum Beispiel etwas suchten, und wenn ja, was. Aber das war nicht weiter verwunderlich. Zwerge waren große, plumpe Kerle, zumeist auch ziemlich mürrisch und immer wortkarg. In diesem Punkt glichen sie den Steinbeißern – und die waren schließlich auch um drei Ecken mit ihnen verwandt.

Die Höhle, in die York sie führte, war so riesig, dass selbst der Zwerg darin aufrecht stehen konnte. Er brummelte eine Verabschiedung in den Bart und ging, als alle Platz genommen hatten.

Norg sah sich schaudernd um. York und die anderen hatten versucht die Höhle gemütlich einzurichten: Sie hatten Moos hereingeschafft, auf dem man sitzen konnte, den Boden gefegt und eine kleine Feuerstelle errichtet, in der eine Hand voll dünner Äste prasselten und behagliche Wärme verbreiteten. Aber eine Höhle blieb eine Höhle. Wenn es etwas gab, was das Kleine Volk hasste, dann war es das Gefühl, eingesperrt zu sein. Abgesehen von den Zwergen natürlich und vielleicht von den Steinbeißern, die manchmal in Felsnischen lebten, die kleiner zu sein schienen als sie selbst. Wenn sich das gesamte Kleine Volk hier verkrochen hatte, dachte Norg bedrückt, dann musste die Lage wirklich schlimm sein. Was ihn wieder zu der Frage brachte, was überhaupt passiert war. Er stellte sie laut und an niemand Bestimmtes gerichtet.

Unverzüglich machte sich wieder ein betretenes Schweigen breit. Nur Mausohr wedelte ein paar Mal mit den Flügeln und piepste leise.

»Also?«, fragte Norg noch einmal und warf einen auffordernden Blick in die Runde. »Was ist denn nun passiert?« Plötzlich stutzte er. »Und wo sind überhaupt die anderen?«

Die Höhle war nicht so voll, wie sie sein sollte. Kaum ein Elfenkind war da und auch mindestens eine Elfe fehlte – obwohl sich Norg da nicht ganz sicher war, denn Elfen sahen sich so ähnlich, dass sie manchmal selbst Mühe hatten, sich zu unterscheiden.

»Das ist ja gerade das Problem«, seufzte Yorla. »Sie sind verschleppt worden.«

»Verschleppt?«

»Entführt«, bestätigte Yorla. »Wir wissen nicht, wohin. Aber ich fürchte, dass ihnen etwas Schlimmes widerfahren ist.«

Die anderen Trollweiber nickten zustimmend.

»Angefangen hat es vor einem Monat«, sagte Langnase. »Es kommt immer morgens, wenn die Sonne gerade aufgeht und ihr Licht hell genug ist, dass man kaum noch etwas sieht.«

»Und immer aus Richtung Sonnenaufgang«, fügte Plix hinzu.

»Es – was?«

»Das Ungeheuer«, antwortete Tuff. Er schüttelte sich. »Eine schreckliche Bestie! Riesig und mit spitzen Zähnen und Klauen!«

»Es hat die Elfenkinder verschleppt«, sagte Kurznase. »Zuerst nur eines, aber dann immer mehr und mehr. Auch zwei Trollweiber sind verschwunden. Und eine Elfe.« Er warf einen nachdenklichen Blick zu den Elfen hin, runzelte die Stirn und murmelte etwas leiser: »Glaube ich.«

»Aber was ist es?«, fragte Norg. »Und warum greift es uns an?«

»Das wissen wir nicht«, antwortete Langnase. »Aber niemand von uns hat je ein größeres Ungeheuer gesehen. Wir wollten auch mit ihm reden, aber die, die es versucht haben, sind nicht mehr da.«

»Oh«, machte Norg leise.

»Um ein Haar hätte es auch mich erwischt«, sagte Kurznase schaudernd. Er blinzelte in Tuffs Richtung. »Auf unseren tapferen Beschützer ist ja kein Verlass.«

»He, he! «, grollte Tuff warnend.

»Beschützer?«, fragte Norg.

»Klar, der große Held«, sagte Kurznase gehässig. »Der unbesiegbare Krieger. Unser Held aus der Schlacht vom Großen Abgrund! Ha, dass ich nicht lache!«

»Pass bloß auf, was du sagst«, knurrte Tuff.

»Der Held aus der Schlacht vom Großen Abgrund?«, vergewisserte sich Norg.

»Bin ich das etwa nicht?«, fragte der Trollbär herausfordernd. »Du weißt doch, was passiert ist. Du warst ja schließlich dabei.«

»Eben«, sagte Norg. »Und ich erinnere mich da an etwas anderes.«

»Du hättest ihn sehen sollen, den großen Helden«, giftete Kurznase. »Er hat die Beine in die Hand genommen und ist gelaufen wie ein Hase, kaum dass er auch nur den Schatten des Ungeheuers gesehen hat!«

»Genug!«, sagte York streng. »Niemand hat etwas davon, wenn wir uns streiten!«

Kurznase verstummte gehorsam. Aber Kurznase wäre nicht Kurznase gewesen, hätte er dem Trollbären nicht noch einmal kurz die Zunge herausgestreckt, woraufhin Tuff drohend die Faust ballte. »Mach so weiter und du heißt demnächst Plattnase«, sagte er.

York seufzte.

»Oder Beulengesicht«, meinte Tuff.

»Ihr habt das Ungeheuer also wenigstens gesehen«, sagte Norg rasch, bevor Kurznase antworten und vielleicht endgültig einen Streit vom Zaun brechen konnte. »Wisst ihr denn, woher es kommt?«

»Blauauge«, sinnierte Tuff.

»Ja, wenigstens ungefähr«, antwortete Plix. Er machte eine Kopfbewegung zur Fledermaus hin. »Mausohr und ich sind ihm nachgeflogen, bis der Wald zu dicht wurde. Und zu unheimlich.«

»Zahnlücke«, murmelte Tuff. »Klingt auch verlockend.«

»Unheimlich?«, wiederholte Norg.

»Das ist genau das richtige Wort.« Plix schüttelte sich und auch Mausohr raschelte zustimmend mit den ledrigen Flügeln, die sie wie einen Mantel um sich geschlungen hatte. »Es gibt schauderhafte Pflanzen dort und riesige giftige Pilze, die im Dunkeln leuchten. Das Wasser stinkt und manchmal hört man schreckliche Geräusche.«

»Doppelzahnlückenplattnasenblauaugenbeulengesicht«, sagte Tuff und betrachtete nachdenklich zuerst seine rechte und dann seine linke Faust. »Klingt gut.«

Norg drehte sich ärgerlich zu ihm um. »Das reicht jetzt aber wirklich«, rief er. »Wenn du so stark bist, warum hast du das Ungeheuer nicht verjagt?«

»Das würdest du nicht sagen, wenn du es gesehen hättest«, erwiderte Tuff patzig. »Aber der große Held war ja nicht da!«

»Wenn ich da gewesen wäre«, erwiderte Norg, der sich immer mehr über Tuffs großspurige Art ärgerte, »dann wäre das alles nicht passiert!«

»Ha!«, machte Tuff.

Norg setzte zu einer passenden Antwort an, beherrschte sich aber im letzten Moment und drehte sich wieder zu Yorla um. »Und niemand hat eine Ahnung, warum das Ungeheuer uns angreift?«

»Niemand«, bestätigte das Trollweib ernst. »Wir haben hin und her überlegt. Anfangs dachte ich, wir wären vielleicht in sein Revier eingedrungen, ohne es zu merken. Aber die Zwerge sagen, dass sie es noch nie zuvor gesehen haben. Und ihre Höhle ist seit vielen Jahren hier.«

»Können uns die Wespen nicht helfen?« Norg dachte schaudernd an die gefährlichen Stachel der Wespenkriegerinnen. Er konnte sich absolut nichts und niemanden vorstellen, der dem Angriff eines Dutzends dieser gefährlichen Insekten widerstehen konnte.

Yorla schüttelte niedergeschlagen den Kopf. »Sie haben es versucht«, sagte sie. »Aber das Ungeheuer ist einfach zu stark. Und es hat ein so dickes Fell, dass die Wespen ihm nichts anhaben können. Es hat im Gegenteil sogar drei oder vier von ihnen verschleppt. Daraufhin hat die Königin ihre Truppen zurückgezogen.«

»Dann sieht es übel aus.« Norg schüttelte den Kopf. »Was habt ihr jetzt vor? Ich meine, wir können doch nicht den Rest unseres Lebens in dieser Höhle verbringen!«

»Das würde auch nichts nutzen«, sagte Langnase traurig. »Irgendwann müssen wir schließlich hinaus, um Nahrung zu sammeln. Und dann würde es wahrscheinlich schon auf uns warten. Du hast reines Glück gehabt, dass es dich vorhin nicht erwischt hat.«

Norgs Meinung nach hatte das nichts mit Glück zu tun. Wenn das Ungeheuer nicht taub und dumm zugleich war, hatte es bestimmt schon von ihm gehört. Und es würde sich hüten, sich mit ihm anzulegen! Norg zog es allerdings vor, das im Moment nicht auszusprechen.

»Ich fürchte, wir werden Weggehen müssen«, sagte Yorla.

»Weggehen?«, wiederholte Norg entsetzt. »Aber wir haben unser Dorf doch gerade erst neu gegründet!«

»Und es wird bald eine Geisterstadt sein, wenn es so weitergeht«, fügte Langnase bitter hinzu. »Noch ein Monat und wir sind alle verschwunden.«

Norg sagte nichts dazu. Ihm lief ein eiskalter Schauer des Entsetzens über den Rücken. Über unzählige Generationen hinweg hatte das Kleine Volk am gleichen Platz gelebt. Erst vor wenigen Monaten hatte es seine alte Heimat aufgegeben und nun sollte es schon wieder weiterziehen, einer ungewissen Zukunft, ja möglicherweise sogar einer noch größeren Gefahr entgegen? »Aber wir können die … die anderen … doch nicht einfach im Stich lassen«, murmelte er.

»Vielleicht sind sie ja schon gar nicht mehr am Leben«, sagte Kurznase düster.

»Aber vielleicht auch doch!«, wandte Norg ein. »Ihr hättet sie suchen müssen!«

»Das haben wir gerne!«, grollte Tuff. »Sich erst aus dem Staub machen und wenn alles vorbei ist, zurückkommen und eine dicke Lippe riskieren! Ha!«

»Das ist nicht fair, Tuff«, sagte Yorla in unerwartet sanftem Ton. »Norg konnte schließlich nicht wissen, was passieren würde. Als er weggegangen ist, war alles in Ordnung.«

»Fair? Papperlapapp!« Der Trollbär plusterte sich herausfordernd auf. »Wenn man’s genau nimmt, dann ist das alles seine Schuld! Wenn er unser Versteck nicht an seine Stinkfüße verraten hätte, hätten wir unsere Heimat nie verlassen müssen und wären niemals hierher gekommen. Und dann hätte uns das Ungeheuer auch nicht gefunden!«

Norg japste ob der Unglaublichkeit dieser Anschuldigung hörbar nach Luft und auch die anderen starrten den Trollbären fast entsetzt an. Aber niemand widersprach.

Es dauerte eine Weile, bis Norg klar wurde, was das unbehagliche Schweigen wirklich zu bedeuten hatte. Ebenso wie die verstohlenen Blicke, die ihm die anderen zuwarfen, immer dann, wenn sie glaubten, er merke es nicht. Und es dauerte noch ein bisschen länger, bis er einsah, dass sie Recht hatten.

Sicher, Tuffs Vorwurf war gemein. Allerdings enthielt er mehr Wahrheit, als Norg sich selbst eingestehen wollte. Er hatte das Versteck des Kleinen Volkes bestimmt nicht absichtlich verraten. Doch wenn er damals nicht aus reiner Abenteuerlust ins Verbotene Land gegangen wäre, dann hätte er Marvin und die anderen Stinkfüße nie getroffen und das Kleine Volk hätte nicht seine Heimat verlassen müssen. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte: Es war seine Schuld. Ganz allein. »Du hast Recht, Tuff«, sagte Norg daher leise.

»Was für ein Unsinn!«, rief Yorla streng. »Was passiert ist, ist nun mal passiert.«

»Aber er hat Recht«, murmelte Norg. »Und … und deshalb …« Er schluckte ein paar Mal, um überhaupt die Kraft zu haben weiterzusprechen. »Und deshalb werde ich die Vermissten auch suchen.«

Er konnte hören, wie Yorla erschrocken die Luft einsog, und auch Tuff riss ungläubig die Augen auf.

»Ich breche noch heute auf«, fügte Norg hinzu. Sein Herz klopfte und etwas in ihm fragte sich, ob er eigentlich den Verstand verloren hatte. Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmte, was die anderen erzählten, dann lief er wahrscheinlich in seinen Untergang. Doch das war nur der eine Teil seiner Gedanken. Der andere, viel stärkere, beharrte darauf, dass alles seine Schuld war. Und außerdem: Er konnte seine Freunde unmöglich ihrem Schicksal überlassen und sich feige davonschleichen.

»Das ist sehr tapfer von dir, Norg«, sagte York nach einer Weile. »Aber überleg dir deine Entscheidung trotzdem noch einmal. Du hast das Ungeheuer nicht gesehen! Ich glaube, das wäre dein sicheres Ende.«

»Wenn ich hier bleibe, dann doch auch«, erwiderte Norg leise. »Ihr habt es doch selbst gesagt: Es kommt jeden Morgen. Irgendwann wird es uns alle geholt haben.«

»Vielleicht auch nicht«, mischte sich Langnase ein. »Wir können immer noch Weggehen … «

Norg schüttelte heftig den Kopf. »Damit wären die anderen noch lange nicht wieder frei! Wir müssen sie suchen, solange auch nur die kleinste Chance besteht, dass sie noch am Leben sind.«

»Du kannst dir nicht vorstellen, wie es in diesem Tal ist«, sagte Plix schaudernd. »Da lebt bestimmt nichts mehr. Jedenfalls nichts Normales.«

»Ich bleibe dabei«, sagte Norg. »Ich werde sie suchen.« Er lachte, aber es klang nicht einmal in seinen eigenen Ohren echt. »Das Ungeheuer, vor dem ich Angst habe, muss erst noch geboren werden.«

»Mut ist eine gute Sache«, begann Langnase. »Aber man sollte ihn nicht mit Leichtsinn verwechseln. Glaube mir, du kannst allein überhaupt nichts ausrichten.«

»Das muss er auch nicht«, sagte Tuff. »Ich werde ihn begleiten.«

»Bestimmt nicht!«, erwiderte Norg.

Aber Tuff nickte nur noch heftiger. »Ich gehe mit. Zu zweit haben wir vielleicht doch eine bessere Aussicht darauf …«

»… gefressen zu werden«, fiel ihm Kurznase ins Wort.

Details

Seiten
Erscheinungsform
eBook-Lizenz
Jahr
2016
ISBN (eBook)
9783960531098
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (April)
Schlagworte
eBooks Kinderbuch Hohlbein Zwerg Magie Wald Trolle Freundschaft Umweltschutz Elfen
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Titel: NORG - Zweiter Roman: Im Tal des Ungeheuers
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101 Seiten