Lade Inhalt...

TEAM X-TREME - Mission 6: Codename Nautilus

©2016 92 Seiten

Zusammenfassung

Erleben Sie den siebten Band der temporeichen Jugendbuchserie von Bestsellerautor Michael Peinkofer: „TEAM X-TREME“ jetzt als eBook bei jumpbooks.

C.O.N.R.A.D., der Auftraggeber von Team X-treme, hat ein Mini-U-Boot konstruieren lassen – nun steht Einsätzen unter Wasser nichts mehr im Weg. Eigentlich sollen Kami und Okay den Prototyp der Nautilus testen, doch bei der Tauchfahrt entdecken sie ein fremdes U-Boot. Während sie es auskundschaften, werden sie von einem riesigen Seeungeheuer angegriffen. Woher kommt es so plötzlich – und was hat der berüchtigte Mortar-Konzern damit zu tun?

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Mission 6: Codename Nautilus“, der siebte Band der Jugendbuchserie „TEAM X-TREME“ von Michael Peinkofer. Wer liest, hat mehr vom Leben: jumpbooks – der eBook-Verlag für junge Leser.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

C.O.N.R.A.D., der Auftraggeber von Team X-treme, hat ein Mini-U-Boot konstruieren lassen – nun steht Einsätzen unter Wasser nichts mehr im Weg. Eigentlich sollen Kami und Okay den Prototyp der Nautilus testen, doch bei der Tauchfahrt entdecken sie ein fremdes U-Boot. Während sie es auskundschaften, werden sie von einem riesigen Seeungeheuer angegriffen. Woher kommt es so plötzlich – und was hat der berüchtigte Mortar-Konzern damit zu tun?

Über den Autor:

Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft und veröffentlichte schon in dieser Zeit erste Werke. Heute gehört der Journalist und Übersetzer zu den erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Michael Peinkofers erste Jugendbuchreihe TEAM X-TREME nimmt es, was Action und Spannung angeht, spielend mit seinen Bestsellern für erwachsene Leser auf.

Der Autor im Internet: www.michael-peinkofer.de

Die Jugendbuchserie TEAM X-TREME umfasst folgende Bände:

Mission Zero: Der Alpha-Kreis

Mission 1: Alles oder nichts

Mission 2: Die Bestie aus der Tiefe

Mission 3: Projekt Tantalus

Mission 4: Das Borodin-Gambit

Mission 5: Sumpf des Schreckens

Mission 6: Codename Nautilus

Bei jumpbooks erscheint weiterhin Michael Peinkofers historischer Jugendroman Die indische Verschwörung.

***

eBook-Neuausgabe April 2016

Copyright © der Originalausgabe 2015 dotbooks GmbH, München

Copyright © 2016 jumpbooks. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Tanja Winkler, Weichs

E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-96053-079-4

***

Damit der Lesespaß sofort weitergeht, empfehlen wir dir gern weitere Bücher aus unserem Programm. Schick einfach eine eMail mit dem Stichwort TEAM X-TREME an: lesetipp@jumpbooks.de

Gerne informieren wir dich über unsere aktuellen Neuerscheinungen – melde dich einfach für unseren Newsletter an: http://www.jumpbooks.de/newsletter.html

Besuch' uns im Internet:

www.jumpbooks.de

www.facebook.com/jumpbooks

https://twitter.com/jumpbooksverlag

www.youtube.de/jumpbooks

Michael Peinkofer

TEAM X-TREME

Mission 6: Codename Nautilus

jumpbooks

Personenbeschreibung

TOP SECRET *** TOP SECRET *** TOP SECRET

GEHEIMDOSSIER

Charlotte »Charlie« Dubois

Alter: 15

Augenfarbe: grün

Haarfarbe: blond

Herkunftsland: Frankreich

Beschreibung: Charlotte ist die Anführerin des Team X-treme, ein Mädchen mit messerscharfem Verstand und großem Verantwortungsgefühl. Sie genießt das volle Vertrauen von CONRAD. Die Sicherheit der Gruppe steht für sie an oberster Stelle.

Besondere Fähigkeiten: Charlie ist Empathin. Das bedeutet, dass sie die Gefühle anderer Menschen erspüren kann.

Kyle Connor

Alter: 16 (geschätzt)

Augenfarbe: blau

Haarfarbe: dunkelbraun

Herkunftsland: unbekannt

Kyle kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern, aber er verfügt über eine Reihe erstaunlicher Fähigkeiten, die er erst nach und nach an sich entdeckt – so verfügt er über ein blitzschnelles Reaktionsvermögen und über einen ausgeprägten Instinkt. Auf dem rechten Oberarm hat er ein rätselhaftes Tattoo.

Kami »Camouflage« Sanuk

Alter: 14

Augenfarbe: braun

Haarfarbe: blau (zurzeit)

Herkunftsland: Thailand

Beschreibung: Kami ist die Kommunikationsspezialistin des Team X-treme und eine zuverlässige Freundin. Ihren Spitznamen verdankt sie ihrer ausgeprägten Vorliebe für Tarnklamotten. Die Haare färbt sie sich dafür gerne bunt, was den Tarneffekt wieder aufhebt.

Besondere Fähigkeiten: herausragende Kenntnisse im Umgang mit Computern und mit Technik aller Art.

Jan »Race« Renner

Alter: 14

Augenfarbe: grau

Haarfarbe: hellbraun

Herkunftsland: Deutschland

Beschreibung: Jan ist der Draufgänger des Team X-treme. Wegen seiner außergewöhnlichen sportlichen Fähigkeiten wurde er als Spezialist für waghalsige Einsätze verpflichtet. Auf Partys fühlt er sich mindestens ebenso zu Hause wie auf dem Skateboard; seine Schwäche ist das weibliche Geschlecht.

Besondere Fähigkeiten: Race beherrscht zahlreiche Extremsportarten und liebt alles, was schnell ist …

Okay »O. K.« Gozun

Alter: 12

Augenfarbe: dunkelbraun

Haarfarbe: schwarz

Herkunftsland: Türkei

Beschreibung: Okay ist mit zwölf Jahren das jüngste Mitglied des Team X-treme und erst seit dem Einsatz in Istanbul (Mission III) dabei. Er ist ein aufgewecktes Kerlchen, das auf der Straße aufgewachsen ist und als Taschendieb ein geschicktes Händchen hat. Bei seinen Freunden vom Team X-treme findet Okay die Familie, die er nie hatte.

CONRAD

Alter: 45

Augenfarbe: nicht zutreffend

Haarfarbe: nicht zutreffend

Herkunftsland: England

Beschreibung: CONRAD (die Abkürzung steht für cerebral online reacting avatar detachment, was so viel bedeutet wie »auf Vernetzung basierende, selbstständig reagierende künstliche Denkvorrichtung«) ist ein Avatar – das im Computer gespeicherte Bewusstsein des britischen Geheimagenten Conrad Leland, der einer Verschwörung auf die Spur kam und bei einem Anschlag ermordet wurde. Mittels des Vermögens, das er sich Zeit seines Lebens erworben hatte, hat er die Stiftung X ins Leben gerufen, deren Ziel der Kampf gegen Unrecht und Verbrechen ist.

Besondere Fähigkeiten: Mit der gesammelten Erfahrung von Conrad Leland ist CONRAD der Auftraggeber des Team X-treme – aber auch ein kluger Ratgeber und väterlicher Freund.

Mr X

Alter: 38

Augenfarbe: braun

Haarfarbe: schwarz

Herkunftsland: USA

Beschreibung: Mr X ist der ergebene Diener des Team X-treme; als Chauffeur und Pilot ist er ebenso im Einsatz wie als Trainer und Ausbilder. Einst war er Conrad Lelands Leibwächter und engster Vertrauter. Den Bombenanschlag auf seinen Chef überlebte er zwar schwerverletzt, ist seither jedoch stumm. Sein Gesicht, das vom Feuer entstellt wurde, verbirgt er hinter einer Maske.

Besondere Fähigkeiten: Mr X kann alles fahren, was Räder hat, und sowohl Hubschrauber als auch Flugzeuge fliegen. Außerdem ist er ausgebildeter Einzelkämpfer.

TOP SECRET *** TOP SECRET *** TOP SECRET

Prolog

Forschungsschiff Neptun, hawaiianische Inseln

10. Juli 1996

Steve Harrow war nervös.

Unruhig trommelten seine Finger auf dem Bedienpult der Funkanlage herum, während er darauf wartete, dass Tauchboot 1 sich meldete.

Dem Kapitän der Neptun war alles andere als wohl in seiner Haut, und das lag an den Gerüchten, die seit einiger Zeit in Umlauf waren. Harrow war zwar ein erfahrener Seemann, der schon alle Weltmeere befahren hatte und eigentlich nichts auf Gerede gab. Aber wenn es stimmte, was man behauptete, dann …

Harrow spürte, wie seine Unruhe wuchs. Er rieb sich das bärtige Kinn und rutschte nervös auf seinem Sitz auf der Brücke der Neptun hin und her.

Schließlich hielt er es nicht mehr aus.

»Neptun-Kontrolle an Tauchboot 1«, sprach er in das Mikrofon der Funkanlage. »Hier ist Kapitän Harrow. Doktor Sanuk, ist alles in Ordnung bei Ihnen?«

»Alles bestens«, drang die Stimme von Yogi Sanuk zurück, dem Meeresbiologen, der die Fahrt begleitete. Dr. Sanuk galt nicht nur in seiner Heimat Thailand als anerkannte Größe. Zusammen mit Kelly, seiner Frau, die ebenfalls Wissenschaftlerin war, widmete er sich dem Umweltschutz. Beide setzten sich für den Schutz der Ozeane ein und hatten durch ihre Arbeit schon zahlreichen Umweltverschmutzern das Handwerk gelegt. Nach Einsätzen vor der australischen Ostküste und auf den Philippinen hatte der Hinweis einiger hawaiianischer Fischer sie nun hierher geführt …

»Sind Sie sicher?«, fragte Harrow nach. Die Vorstellung, dass die Sanuks in dieser Gegend in einem Tauchboot unterwegs waren, behagte ihm einfach nicht. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie zuerst eine ferngesteuerte Unterwasserkamera nach unten schicken würden.

»Die Systeme arbeiten einwandfrei«, versicherte Dr. Sanuk.

»Seien Sie trotzdem vorsichtig«, mahnte der Kapitän.

»Keine Sorge, Steve«, sagte Kelly Sanuk. »Sie sollten das hier sehen können. Es ist einfach wunderbar hier unten!«

Harrow nickte. Die Unterwasserwelt vor der Insel Molokai war in der Tat wunderschön anzusehen – Korallen und bunte Fische, so weit das Auge reichte. Aber diese Schönheit konnte auch trügerisch sein. »Warten Sie, bis Sie die Umweltschäden zu sehen bekommen«, antwortete der Kapitän deshalb düster. »Wenn es stimmt, was die Fischer uns erzählt haben, sind die weit weniger wunderbar.«

»Sind jetzt bei einer Tiefe von 47 Metern«, erstattete Dr. Sanuk Bericht. »Wir nähern uns der Stelle, die uns die Fischer beschrieben haben.«

»Verstanden«, bestätigte Harrow, während ihm ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte.

Die Fischer von Molokai hatten von einem Gebiet berichtet, in dem angeblich alles tot war. Nicht ein einziges Lebewesen gab es dort, und der Grund dafür konnte eigentlich nur ein weiterer schwerer Fall von Wasserverschmutzung sein. Aber warum war Harrow dann so unruhig?

»Können Sie schon etwas sehen?«, fragte er.

»Negativ«, kam es aus dem Lautsprecher des Funkgeräts zurück. »Die Sicht trübt sich ein. Nicht mehr lange, und wir …«

»Was war das?«, fragte Kelly, an Sanuk gewandt.

»Was meinst du?«

»Da war etwas, Yogi«, beharrte sie.

»Wovon redest du?«

»Das weiß ich nicht genau. Aber ich habe etwas gesehen.«

»Alles in Ordnung bei Ihnen?«, erkundigte sich Kapitän Harrow.

»Ich bin mir nicht sicher«, gab Dr. Sanuk zur Antwort. »Kelly glaubt, sie hat etwas gesehen. Aber da draußen vor dem Sichtfenster ist nichts zu erkennen. Das Wasser ist so trüb, dass unsere Suchscheinwerfer nicht einmal … Du meine Güte

»Was ist los?«, wollte Harrow wissen.

»Das … das gibt’s doch nicht!«, rief der Wissenschaftler so laut, dass der Lautsprecher knackte.

»Das ist unfassbar, einfach unfassbar«, fügte seine Frau hinzu – während das Funksignal, das eben noch klar und deutlich gewesen war, plötzlich schwächer zu werden schien. Ein dumpfes Rauschen kam hinzu, dann ein schrilles Pfeifen.

Kapitän Harrow stieß eine Verwünschung aus. »Neptun an Tauchboot 1«, rief er ins Mikrofon. »Was ist los bei Ihnen?«

»E…es ist einfach unglaublich, Steve«, kam es unter Rauschen und verzerrt zurück.

Harrow versuchte, die Frequenz von Hand nachzustellen, um den Empfang zu verbessern, aber es gelang ihm nicht. Atemlos hörte er mit an, was sich dort unten abspielte, in über fünfzig Metern Tiefe …

»So etwas habe ich noch nie …«, hörte man Dr. Sanuk sagen, bevor seine Stimme erneut von Rauschen verschluckt wurde.

Dann war wieder seine Frau zu hören.

»Oh mein Gott!«, entfuhr es ihr entsetzt.

»Dr. Sanuk!«, brüllte Harrow besorgt in sein Mikrofon. »Was, um alles in der Welt, ist da unten los?«

Er bekam keine Antwort.

»Es kommt auf uns zu«, hörte man Yogi Sanuk stattdessen schreien.

»Es greift uns an!«, rief seine Frau.

»Oh nein!«

»Ausweichen, schnell …!«

Plötzlich war über das Rauschen und Pfeifen hinweg das hässliche Quietschen und Knirschen von Metall zu hören, das sich unter dem Druck in der Tiefe verformte.

Das Tauchboot!

Kapitän Harrow hielt es nicht mehr aus auf seinem Sitz. Wie von einer Giftnatter gebissen schoss er in die Höhe, das Mikrofon der Funkanlage so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Dr. Sanuk?«, rief er panisch hinein. »Können Sie mich hören?«

Keine Antwort.

»Neptun an Tauchboot 1! Meldet euch, Leute!«

Doch außer Rauschen war nichts mehr zu hören.

Selbst das Knirschen des Metalls war abgebrochen.

Von den beiden Wissenschaftlern kein Lebenszeichen.

»Yogi?«, fragte Harrow leise. »Kelly …?«

Aber der Kapitän der Neptun bekam keine Antwort mehr.

Kapitel 1
Freiwillige vor!

Zentrale des Team X-treme, Island X

12 Jahre später

Mit einem lauten Zischen schloss sich die metallene Tür, und die Mitglieder des Team X-treme waren umgeben von unzähligen Bildschirmen und blinkenden Lichtern.

Dies war die Zentrale von Island X und zugleich ihr Gehirn. Denn jener gigantische Rechner, jene unzähligen Platinen und Schaltkreise, beherbergten CONRAD, das in einem Computer gespeicherte Bewusstsein des ermordeten Geheimagenten Conrad Leland.

CONRAD war es gewesen, der die Stiftung X ins Leben gerufen und das Team X-treme gegründet hatte. Zum einen, um herauszufinden, wer hinter seiner Ermordung steckte. Zu anderen aber auch, um überall auf der Welt Unrecht und Verbrechen zu bekämpfen …

»Sie wollten uns sprechen, Sir?«, fragte Charlotte Dubois, die Anführerin des Team X-treme, die aber von allen nur Charlie genannt wurde.

»In der Tat, Charlie«, schnarrte es aus dem Lautsprecher, während auf dem Hauptbildschirm gleichzeitig ein Oszillogramm von Conrads tiefer, beruhigender Stimme zu hören war. »Danke, dass ihr eure Pause unterbrochen habt und sofort gekommen seid.

»Och, Standard, Sir«, wehrte Race, der Actionspezialist des Team X-treme, grinsend ab. »Ihnen zuzuhören ist auf jeden Fall interessanter als Kamis Geschwafel über neue Computerteile. Oder dabei zu sein, wenn Charlie und Kyle sich mal wieder bekriegen«, fügte er mit einem Blick auf das blonde Mädchen und den schwarzhaarigen Jungen hinzu, die sich tatsächlich ziemlich oft stritten. Meist ging es darum, wer im Team mehr zu sagen hatte – Charlie, die von Anfang an die Anführerin gewesen war, oder Kyle, der sich zwar nicht an seine Vergangenheit erinnern konnte, der aber ziemlich coole Sachen draufhatte.

»Na und?«, versetzte Kami mit einem giftigen Seitenblick. »Ist ja nicht jeder so langweilig wie du!«

»Leute, könntet ihr das bitte auf später verschieben?«, fragte Charlie und räusperte sich verlegen. »Entschuldigen Sie bitte, Sir!« Sie wandte sich wieder dem Bildschirm zu.

»Schon gut«, wehrte CONRAD ab und kam dann direkt auf das zu sprechen, was wohl ein neuer Fall werden würde: »Ihr erinnert euch doch bestimmt noch an das, was sich vor einiger Zeit vor der griechischen Küste zugetragen hat?«

»Die Nummer mit dem Hai?«, fragte Kyle und schüttelte sich dabei vor Grausen. »Klar, wie könnten wir das vergessen! Das war noch vor deiner Zeit, Kurzer!«, raunte er Okay Gozun, dem jüngsten Mitglied der Gruppe, halblaut zu.

»Noch vor meiner Zeit?« Okay überlegte kurz – er hatte die Berichte über die zurückliegenden Missionen alle gelesen. »Meinst du die Mission, bei der euch dieser geheimnisvolle Weiße Hai fast getötet hätte?« {*}

»Richtig, Okay«, bestätigte CONRAD, noch bevor jemand aus dem Team antworten konnte. »Die Mission war äußerst gefährlich, und neben eurem Geschick war es nur einer Riesenportion Glück zu verdanken, dass damals nichts Schlimmeres passiert ist. Wie dem auch sei«, fuhr der Avatar fort, »bei der nachträglichen Analyse des Einsatzes sind mir einige gravierende Mängel bei eurer Ausrüstung bewusst geworden.«

»Bei unserer Ausrüstung?« Charlie hob die Brauen. »Wie ist denn das gemeint, Sir?«

»Ich habe die X-Labors beauftragt, sich mit der Konstruktion eines Spezialfahrzeugs zu befassen, das diese Art von Einsätzen in Zukunft erheblich erleichtern wird«, gab CONRAD zur Antwort. »Könnt Ihr Euch nicht denken, worum es sich dabei handeln könnte?«

»Ein U-Boot?«, fragte Race erwartungsvoll.

»Ja klar.« Kami verdrehte genervt die Augen. »Warum nicht gleich eins mit Atomantrieb?«

»In der Tat hat Dr. Dickens, der Leiter der X-Labors, über einen atomaren Antrieb nachgedacht, Kami«, erwiderte CONRAD ungerührt, »aber der hat sich am Ende als unrealisierbar herausgestellt. Mit dem Rest allerdings hat Jan durchaus recht.«

»Soll das heißen, wir … wir kriegen tatsächlich ein U-Boot, Sir?, fragte Kyle ungläubig.

»Ganz recht«, bestätigte der Avatar. Die Anzeige auf dem Bildschirm wechselte und zeigte jetzt das 3D-Modell eines kleinen Unterwassergefährts, das unglaublich schnittig aussah, fast wie ein Raubfisch. Es hatte eine verglaste Kanzel, große Suchscheinwerfer, Seitenruder zur Stabilisierung sowie eine Heckschraube, die es antrieb.

»Genauer gesagt handelt es sich um ein neuartiges Mini-Tauchboot, das auf zwei Mann Besatzung ausgelegt ist«, erklärte CONRAD dazu. Den Mitgliedern des Team X-treme blieb vor Staunen erst mal der Mund offen stehen.

»Wow«, brachte Race schließlich hervor.

»Wahnsinn«, meinte Okay.

»Und wie weit ist die Entwicklung dieses Tauchboots schon fortgeschritten?«, wollte Charlie wissen.

»Der Prototyp ist bereits fertiggestellt und soll nun getestet werden«, eröffnete CONRAD zur Überraschung aller.

»Na klar, ich mach’s!«, rief Race begeistert.

»Wie bitte?«, fragte der Avatar.

»Na ja, Sir - Sie haben uns doch bestimmt gerufen, weil wir das neue Mini-U-Boot testen sollen«, sagte Race. »Es passen aber nur zwei von uns rein, und da melde ich mich halt schon mal freiwillig, bevor es ein anderer tut!«

»Schau an«, stichelte Kami grinsend. »Woher kommt nur plötzlich dieser Scharfsinn?«

»Ja, es ist wirklich ganz erstaunlich, wie schnell deine Auffassungsgabe ist, wenn es um das Ausprobieren von neuen Gerätschaften geht, Jan«, stimmte auch CONRAD zu.

»Dann gehört mir der andere Platz, Sir«, sagte Kyle bestimmt »Ich war damals da unten und hab diesem Hai in die Augen geblickt. Ich weiß, worauf’s bei einem Unterwassereinsatz ankommt!«

»Das ist ja wieder mal typisch«, meinte Charlie und stemmte entrüstet die Hände in die Hüften. »Und wir anderen sollen uns wohl im Labor die Füße in den Bauch stehen und auf die Monitore starren, während ihr spielen geht, was? Das könnt ihr gleich vergessen!«

»Interessant«, sagte CONRAD nur. Die Darstellung des Tauchboots war verschwunden, und das Oszillogramm war wieder zu sehen, das sich belustigt zerknitterte. »Ihr verhaltet euch tatsächlich genau so, wie ich es vorausgehen habe. Leute, ich weiß eure Bereitschaft und euren Enthusiasmus wie immer zu schätzen. Aber in diesem Fall habe ich bereits jemanden ins Auge gefasst, der den Auftrag übernehmen soll. Ich möchte, dass Kami das U-Boot testet.«

»Kami?«, stieß Race fassungslos hervor.

»Was? Ich, Sir?«, fragte das Mädchen nicht weniger verwundert. »Aber warum?«

»Weil deine Risikobereitschaft und deine Lust auf gefährliche Situationen ungleich geringer sind als die von Race, dein technischer Sachverstand ist dafür aber umso größer«, erklärte der Avatar. »Du bist für diesen Testlauf die beste Wahl, davon bin ich überzeugt.«

»Äh - vielen Dank, Sir«, erwiderte das Mädchen und wurde ein bisschen rot.

»Dr. Dickens, der Projektleiter, erwartet euch in der Entwicklungsabteilung der X-Labors«, fuhr CONRAD fort. »Dort werdet ihr genauere Instruktionen erhalten.«

»Edi hat das Ding entworfen?«, fragte Race ungläubig. Er rollte mit den Augen. »Na, das wird ja spannend. Glückwunsch, Kami.«

»Ach komm, du bist doch bloß neidisch«, meinte Kyle. »Edi hat in seiner Werkstatt schon allerhand Dinger ausgetüftelt, die wir gut brauchen konnten.«

»Ja«, stimmte Charlie zu, »denkt nur an den Superkaugummi, der sich sogar durch Eisen ätzen kann. Der ist uns damals bei unserem Einsatz in Griechenland{*} ziemlich nützlich gewesen.«

Da konnte auch Race nicht widersprechen.

Edward F. Dickens, wie der Leiter der X-Labors eigentlich hieß, war ein genialer Erfinder. In CONRADS Auftrag entwickelte er Geheimwaffen und andere Ausrüstungsgegenstände für das Team X-treme – nicht nur der Spezialkaugummi, sondern auch die Quads und der X-Kopter gingen auf sein Konto. Allerdings war »Edi«, wie die Teammitglieder ihn nannten, auch ein ziemlich seltsamer Kauz, der über sein Forschungslabor herrschte wie ein König über sein Reich und der niemals müde wurde zu betonen, dass es eigentlich unter seiner Würde war, für eine Bande Halbwüchsiger zu arbeiten.

Überhaupt erweckte es den Anschein, als wäre Dickens niemals jung gewesen – für Race jedenfalls stand fest, dass der Doktor schon genauso auf die Welt gekommen war, wie er auch jetzt aussah, mit Glatze, weißem Laborkittel und Hornbrille.

Nur eben kleiner …

»Bitte begebt euch unverzüglich in die Labors«, drängte CONRAD. »Wir wollen Doktor Dickens nicht unnötig warten lassen.«

»Auf keinen Fall«, stimmte Race zu. »Sonst fängt er wieder mit der alten Leier an: dass er längst in Kingston sein und Leute obduzieren könnte, die hundertmal gescheiter sind als wir …«

»Princeton«, verbesserte Kami. »Das ist eine berühmte Universität in den Vereinigten Staaten. Und es heißt, vor Leuten ‚dozieren’, du Hirni.«

»Wer bist du?«, fragte Race genervt. »Google?«

»Nö«, widersprach Kami grinsend und wandte sich noch einmal dem Bildschirm zu. »Sagten Sie nicht, der Name des Prototyps wäre Nautilus, Sir?«

»Korrekt, Kami«, bestätigte CONRAD.

»Prima«, meinte das Mädchen. »Dann bin ich wohl eher Kapitän Nemo.«

X-Labors, Island X

Etwas später

Der Anblick war nicht sehr ermutigend.

Das etwa eine Handspanne lange U-Boot lag auf dem Grund des großen, mit Wasser gefüllten Glasbehälters. Nur noch ab und zu traten ein paar traurige Luftbläschen aus und blubberten an die Oberfläche. Sogar die Fische, die darin umherschwammen, schienen sich zu fragen, was da gerade passiert war – ebenso wie die Mitglieder des Team X-treme, die mit vor Staunen weit aufgerissenen Augen durch die Glasscheibe starrten.

»Es is’ abgesoffen«, stellte Race trocken fest.

»Einfach so«, fügte Okay hinzu.

Gemeinsam hatten sie sich um das große Aquarium versammelt, das zum Versuchsbecken umfunktioniert worden war. Ringsum flackerten Monitore, und die Tische und Regale waren vollgestopft mit Büchern und Ordnern sowie mit elektronischen Bauteilen. Dies war das Reich von Edward Dickens, dem Leiter der X-Labors.

»Papperlapapp, ‚einfach so’«, rief Dr. Dickens, der wie immer seinen weißen Laborkittel trug und heftig mit den Händen gestikulierte. »Das war nichts weiter als ein unglücklicher Zufall!«

»Zufall?« Race bedachte das Modell im Aquarium mit einem mitleidigen Blick. »Das Ding ist untergegangen wie ein Stein!«

»Und wenn schon«, beharrte der Gelehrte und räusperte sich geräuschvoll, »derlei Rückschläge haben wir durchaus einkalkuliert. Bei einer solchen Versuchsreihe sichern wir uns selbstverständlich ab. Außerdem handelt es sich bei diesem, äh …« – er unterbrach sich, als ein letzter Schwarm Luftblasen aufstieg und ein dumpfes Gurgeln erklang – »zugegebenermaßen etwas unglücklichen Objekt auch nur um ein Modell der Nautilus. Das Original wurde bereits auf einem Schiff der Stiftung X ins Mittelmeer befördert und wartet dort auf seinen Einsatz!«

»Na hoffentlich«, meinte Kyle und hob vielsagend die Augenbrauen. »Wessen Idee war es eigentlich, das Ding Nautilus zu nennen? Besonders kreativ ist das nicht gerade, Edi.«

»Papperlapapp«, ereiferte sich Dickens, sodass seine Hornbrille beschlug, »die Romane von Jules Verne kommen niemals aus der Mode. Außerdem bin ich für Euch immer noch Doktor Dickens, habt ihr verstanden? Nur weil ihr bei euren halsbrecherischen Einsätzen regelmäßig meine Erfindungen und Konstruktionen zerstört, gibt euch das noch lange nicht das Recht, mich wie euren Lakaien zu behandeln. Glaubt bloß nicht, ich würde nicht merken, wie ihr hinter meinem Rücken über mich lacht!«

»Aber Dr. Dickens«, sprach Charlie beschwichtigend auf den Wissenschaftler ein, dessen Kopf schon ganz rot geworden war, »niemand lacht über Sie, glauben Sie mir. Im Gegenteil, wir sind sehr gespannt auf die Nautilus und sind sicher, dass sie einwandfrei funktionieren wird. Nicht wahr, Leute?«

Ein allgemeines (wenn auch etwas zögerliches) Nicken war die Antwort, sodass Dickens sich wieder beruhigte.

»Nun gut«, sagte er. »Wer ist verantwortlich für die Testfahrt?«

»Das bin ich, Sir!«, meldete Kami sich stolz.

»Sie, Miss Sanuk?« Seinen Augenbrauen, die sich langsam über den Rand seiner Hornbrille hoben, war nicht anzusehen, ob er CONRADs Entscheidung gut fand oder nicht. »Also schön«, meinte er, nachdem er sich geräuspert hatte, »die Nautilus ist für zwei Mann Besatzung ausgelegt, also wählen Sie einen Copiloten.«

»Einen Copiloten, Sir?«

»Ja doch.« Dickens verdrehte die Augen. »Muss ich denn heute wirklich alles zwei Mal sagen? Was hat Mr Leland sich nur dabei gedacht?«

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2016
ISBN (eBook)
9783960530794
Dateigröße
1 MB
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2016 (April)
Schlagworte
Kinderkrimi TKKG Geheimagenten Kinderbuch ab 12 Jahre für Jungen Tiefsee James Bond U-Boot Freundschaft Alex Rider Drei Fragezeichen Spannung für Mädchen Abenteuer Anthony Horovitz eBooks
Zurück

Titel: TEAM X-TREME - Mission 6: Codename Nautilus
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
book preview page numper 27
book preview page numper 28
92 Seiten