Lade Inhalt...

ZM - streng geheim: Siebter Roman - Die Geisterhand Roms

©2017 107 Seiten

Zusammenfassung

Atemberaubende Spannung und jede Menge Lesespaß! Die Kinder-Abenteuerserie „ZM – streng geheim“ von Marliese Arold jetzt als eBook bei jumpbooks.

Dieses Mal begibt sich die Zeitmaschine auf Alleingänge – und bringt einfach einen Mann aus dem alten Rom in die Gegenwart. Heike, Michael, Thomas und Onkel Ambrosius treffen sofort alle Vorbereitungen, um den bekannten Gelehrten in seine Zeit zurückzubringen. Doch kaum haben sie ihn abgeliefert, schlägt dieser Alarm – während er weg war, wurde sein Schüler entführt. Um den Fehler ihrer Maschine wiedergutzumachen, helfen die vier Freunde, den jungen Rufus wiederzufinden … und legen sich dabei mit der berühmt-berüchtigten Verbrecherorganisation „Die Geisterhand“ an.

Jetzt als eBook kaufen und genießen: Eine atemlose Reise ins alte Rom für Leser ab 8 Jahren erlebt ihr in „Die Geisterhand Roms“ von Marliese Arold. Wer liest, hat mehr vom Leben: jumpbooks – der eBook-Verlag für junge Leser.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Über dieses Buch:

Dieses Mal begibt sich die Zeitmaschine auf Alleingänge – und bringt einfach einen Mann aus dem alten Rom in die Gegenwart. Heike, Michael, Thomas und Onkel Ambrosius treffen sofort alle Vorbereitungen, um den bekannten Gelehrten in seine Zeit zurückzubringen. Doch kaum haben sie ihn abgeliefert, schlägt dieser Alarm – während er weg war, wurde sein Schüler entführt. Um den Fehler ihrer Maschine wiedergutzumachen, helfen die vier Freunde, den jungen Rufus wiederzufinden … und legen sich dabei mit der berühmt-berüchtigten Verbrecherorganisation „Die Geisterhand“ an.

Über die Autorin:

Marliese Arold, Jahrgang 1958, entdeckte schon als Kind ihre Leidenschaft für Geschichten. Statt Schriftstellerin wurde sie aber erst mal Bibliothekarin. Seit der Geburt ihrer Kinder schreibt sie selbst – über 180 Bücher sind es mittlerweile, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrem Mann in Erlenbach am Main.

Bei jumpbooks veröffentlicht sie auch:

SOKO Ponyhof – Band 1: Gefahr in den Ferien

SOKO Ponyhof – Band 2: Das gestohlene Gemälde

SOKO Ponyhof – Band 3: Die Jagd nach dem Dieb

SOKO Ponyhof – Band 4: Mädchen vermisst

ZM – streng geheim. Band 1: Das Geheimnis des alten Professors

ZM – streng geheim. Band 2: Grabraub im Tal der Könige

ZM – streng geheim. Band 3: Die Sonnenstadt von Ol-Hamar

ZM – streng geheim. Band 4: Die Feuerhexe

ZM – streng geheim. Band 5: Das Rätsel von Machu Picchu

ZM – streng geheim. Band 6: Der Herrscher von Atlantis

Weitere Bücher sind in Vorbereitung.

Die Autorin im Internet: www.marliese-arold.de

***

eBook-Neuausgabe Dezember 2017

Copyright © der Originalausgabe 1985 Pelikan AG – D-3000 Hannover 1

Copyright © der Neuausgabe 2017 dotbooks GmbH, München

Copyright © 2017 jumpbooks Verlag. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/MichaelRosskothen (Kolosseum), Aigol (Zenturio)

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH (sh)

ISBN 978-3-96053-187-6

***

Damit der Lesespaß sofort weitergeht, empfehlen wir dir gern weitere Bücher aus unserem Programm. Schick einfach eine eMail mit dem Stichwort ZM streng geheim: Die Geisterhand Roms an: lesetipp@jumpbooks.de

Gerne informieren wir dich über unsere aktuellen Neuerscheinungen – melde dich einfach für unseren Newsletter an: www.jumpbooks.de/newsletter.html

Besuch uns im Internet:

www.jumpbooks.de

www.facebook.com/jumpbooks

Marliese Arold

ZM – streng geheim

Band 7: Die Geisterhand Roms

jumpbooks

Wer geht auf Abenteuerjagd?

Ambrosius Köhler

Spinner oder Genie? Er ist Professor der Physik und hat früher an Hochschulen unterrichtet. Aber man hat ihn gefeuert. Seitdem ist der große, hagere Mann ziemlich launisch und verkriecht sich am liebsten in seine vier Wände. Mit seinen langen, grauen Haaren, seiner dicken Hornbrille und seinem geistesabwesenden Gesichtsausdruck macht er auf Fremde keinen besonders freundlichen Eindruck. Manche halten ihn sogar für verrückt. Doch das ist dem Professor nicht einmal so unrecht. Dann lassen ihn die Leute wenigstens in Ruhe, und er kann ungestört seiner Arbeit nachgehen. Über seinen merkwürdigen Erfindungen vergißt er oft alles andere. Übrigens ist er der Großonkel von Michael und Heike Jaschke, auch wenn er normalerweise mit der ganzen Verwandtschaft verkracht ist.

Michael Jaschke

liebt nichts mehr als Krimis und Gruselgeschichten. Bei einem Skelett kann er schon mal schwach werden. Zum Ärger seines Deutschlehrers besitzt Michael eine überschäumende Phantasie. Was in seinen Aufsätzen steht, klingt nicht immer glaubhaft. Aber die Schule ist Michael ziemlich schnuppe. Für einen Elfjährigen gibt es wichtigere Dinge, findet er. Mit seinem blonden Haar, seinen blauen Augen und den unzähligen Sommersprossen sieht Michael seiner Schwester überhaupt nicht ähnlich. Aber trotz seiner kurzen runden Arme und Beine ist er flinker, als man denkt.

Heike Jaschke

schwärmt für Tiere, besonders für Pferde. Von Skeletten hält die Dreizehnjährige nicht viel – im Gegensatz zu ihrem Bruder. Sie ist groß und schlank, hat grüne Augen und braunes Haar, das sie meistens zu einem Pferdeschwanz zusammenbindet. Niemand würde sie für Michaels Schwester halten – nur ihre Stupsnasen gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Das Lernen fällt Heike leicht, und obwohl sie in der Schule eine der Besten ist, bildet sie sich nichts darauf ein. Überhaupt ist sie ein echter Kamerad und verliert selbst in heißesten Situationen nicht den Kopf – auch wenn ihr das Herz manchmal ziemlich flattert. Ihr Wahlspruch ist: Erst denken, dann handeln!

Thomas Pahl

kennt mit seinen vierzehn Jahren nur ein Ziel: Er will Detektiv werden. Seine Spürnase ist fast noch besser als die von Moorteufel, seinem Hund. Das Fell des Labradors ist ebenso schwarz wie die Locken des schlaksigen Jungen, aber das ist nicht der einzige Grund, weshalb Moorteufel Thomas’ bester Freund ist. Der Hund ist nämlich ein Geschenk von seinem Vater, der inzwischen gestorben ist. Mit seinem Stiefvater kommt der Junge nicht zurecht, und daher geht er ihm am liebsten aus dem Weg. Thomas weiß, wie wichtig es ist, Augen und Ohren offenzuhalten. Es macht ihm Spaß zu kombinieren, allerdings schießt er dabei manchmal übers Ziel hinaus.

Kapitel 1
Unternehmen Teisias

»In genau drei Minuten beginnt das Hörspiel«, kündigte Michael an und lümmelte sich bequem auf die Wohnzimmercouch. »Ruhe und äußerste Konzentration! Es darf gegruselt werden!«

Heike seufzte. Sie saß mit hochgezogenen Knien in einem Sessel und las ein Pferdebuch. Das heißt, sie versuchte zu lesen, aber es war zwecklos, denn ihr Bruder redete immer dazwischen.

»Kannst du denn nicht einmal eine Sekunde lang den Mund halten?«

»Völlig unmöglich«, grinste Michael, der seine Schwester absichtlich störte. »Wußtest du, daß man mit einer Gänsehaut hervorragend einschlafen kann?«

»Sicher«, entgegnete Heike, »vorausgesetzt, man hat keine Nervensäge wie dich im Zimmer.«

Es war Freitagabend. Herr und Frau Jaschke waren mit einem befreundeten Ehepaar ausgegangen und kamen wahrscheinlich nicht vor Mitternacht zurück. Erst hatten die Geschwister den Krimi im Fernsehen ansehen wollen, aber die Geschichte war dermaßen langweilig, daß Heike nach einer Viertelstunde abgedreht hatte. Dann hatte Michael in der Programmzeitschrift entdeckt, daß im Hörfunk ein Gruselhörspiel gesendet wurde. So schien der Abend gerettet, wenigstens für Michael, den Gespensterfan. Vorerst plärrte im Radio ein Sänger noch immer unentwegt, daß er vor Eifersucht gleich vergehen würde.

»Na, dann tu’s doch endlich«, knurrte Michael ungnädig. »Dieses Gejaule ist ja nicht zum Aushalten. Kein Wunder, daß deine Zimtzicke nichts mehr von dir wissen will.«

Im gleichen Augenblick wurde der Sänger unterbrochen, und eine Frauenstimme sagte: »Achtung, Achtung, wir wiederholen eine Sondermeldung der Polizei. Warnung an alle Autofahrer: Heute nachmittag wurde in der Nähe von Kronnenburg ein Mann gesehen, der offenbar geistesgestört ist. Er läuft ziellos durch die Gegend. Möglicherweise handelt es sich um einen Patienten eines Krankenhauses oder einer Nervenklinik. Seine Beschreibung: Er ist etwa fünfzig Jahre alt, höchstens einssechzig groß, schlank, hat schwarzes, lockiges Haar und einen schwarzen Vollbart. Trotz der kühlen Witterung trägt er nur ein Nachthemd. Wer hat diesen Mann gesehen? Wer kann nähere Angaben zu seiner Person und seinem jetzigen Aufenthaltsort machen? Hinweise bitte an die Polizeidienststelle von Kronnenburg. – Und nun wieder Musik.«

»Ist Kronnenburg nicht ganz in der Nähe von Obereichenbach, wo Onkel Ambrosius wohnt?« fragte Heike interessiert.

»Ich glaube schon«, antwortete Michael. »Onkel Ambrosius kann es aber nicht sein, denn er sieht ganz anders aus. Allerdings traue ich es ihm schon zu, daß er versehentlich im Nachthemd herumläuft.«

»Tja, das stimmt, zerstreut ist er«, sagte Heike. »Aber verrückt ist er deswegen noch lange nicht.« Sie ließ ihr Buch sinken und dachte an den Professor und seine selbstgebaute Zeitmaschine. Noch nie hatten die Geschwister so viel erlebt wie im vergangenen Sommer.

Inzwischen war es November geworden; draußen war es kalt und regnerisch, und sicher würde man in diesem Jahr nicht mehr lange auf den Schnee warten müssen. Hier in der Stadt waren die Geschäfte bereits weihnachtlich geschmückt. Für Heike und Michael waren die Wochen ausgefüllt mit Schularbeiten und kleinen Alltäglichkeiten, und die Zeit bei Onkel Ambrosius erschien ihnen immer mehr wie ein Traum.

»Das Hörspiel müßte längst anfangen«, sagte Michael ungeduldig, nachdem er auf seine Armbanduhr gesehen hatte.

Er rutschte von der Couch und ging zum Radio. »Ach, Mist! Wer hat denn wieder den Sender verstellt?« Er drehte hastig an dem Knopf.

»Sicher Mutter, die nachmittags immer Gymnastik hört«, meinte Heike, aber ihre Worte gingen unter in dem Gemisch von Geigengedudel, Börsenbericht, amerikanischen Nachrichten und harter Rockmusik. Endlich hatte Michael den richtigen Sender gefunden.

»Da ist es. Natürlich! Es hat schon begonnen!«

»… in den alten Schloßruinen aber hauste Carnular, der Vampir«, sagte ein Sprecher mit dunkler Stimme. Wölfe heulten, und dem Wind nach kündigte sich ein Sturm an.

»Ich weiß nicht, ob ich mir diesen Blödsinn anhöre.« Heike stand entschlossen auf. »Ich lese lieber noch ein bißchen.«

»Feigling«, bemerkte Michael. »Es gibt doch nichts Schöneres als Vampire.«

»Du leidest sowieso an Geschmacksverirrung«, erwiderte Heike. »Du mit deinem Carnular oder Dracula oder wie die Sippe auch immer heißt.«

»Pst!« machte Michael ärgerlich. »Ich will das jetzt hören.«

Heike tippte sich an die Stirn und ging zur Wohnzimmertür. In diesem Moment läutete das Telefon.

»Ausgerechnet jetzt!« schimpfte Michael und sah wütend auf den Apparat, der auf einem kleinen Tischchen stand. »Bestimmt nur für die Eltern.«

»Ich geh schon ran«, sagte Heike und griff nach dem Hörer. »Jaschke.« Gleich darauf wurden ihre Augen groß, und in ihrem Gesicht malte sich Erstaunen. »Was, du, Thomas? – Was ist los? He, sprich lauter! … Verstehe ich richtig? Das soll ein Abschied sein? – Aber warum? Wieso?« Sie sah ärgerlich zu Michael.

»Mach doch mal das Radio aus. Ich kann Thomas so schlecht verstehen.«

»Thomas?« Jetzt erst reagierte Michael. Mit einem Sprung war er beim Radio und schaltete ab. Wenn Thomas aus Obereichenbach anrief, mußte es sehr wichtig sein. Thomas Pahl wohnte im Nachbarhaus von Onkel Ambrosius, und die Geschwister hatten den Jungen in den Sommerferien kennengelernt. Bisher hatte Thomas noch nie bei ihnen angerufen. Er schrieb höchstens mal eine Postkarte – und auf der standen gewöhnlich kaum mehr als zwei Sätze.

»Nein, kapier ich nicht«, sagte Heike ins Telefon. »Erzähl noch mal alles von Anfang an.«

Natürlich war es wichtig, was Thomas zu berichten hatte. Sehr wichtig sogar. Wie die Geschwister insgeheim vermuteten, drehte es sich um die Zeitmaschine.

»Dem Professor ist ein fürchterliches Mißgeschick passiert«, erklärte Thomas am anderen Ende der Leitung, und die Geschwister konnten hören, wie der Junge wieder Geld in den Münzfernsprecher warf. »Er hat ein Teil aus seiner Maschine ausgebaut – die Zeitkonstante … ist ja egal, und auf einmal steht Teisias im Laboratorium.«

»Wer in aller Welt ist Teisias?« fragte Heike verblüfft.

»Ein Römer. Nein, eigentlich ein Grieche. Genau: ein griechischer Römer. Die Zeitmaschine hat ihn versehentlich aus seiner Zeit geholt und ihn zu uns ins zwanzigste Jahrhundert gebracht. Und nun müssen der Professor und ich Teisias wieder zurücktransportieren, das ist klar. Und weil wir nicht sicher sind, ob wir diesmal auch wieder zurückkommen, rufe ich an. Damit ihr wenigstens Bescheid wißt, was los ist, falls wir nicht mehr auftauchen.«

Heike schluckte. Was sie eben gehört hatte, war schlimm. Noch schlimmer war, sich vorzustellen, daß Thomas und der Professor tatsächlich auf Nimmerwiedersehen verschwinden würden.

»Moment mal«, mischte sich da Michael ein und riß Heike den Hörer aus der Hand. »Was ihr vorhabt, kommt gar nicht in Frage. Ihr wollt ohne uns losfahren? Warum denn? Bisher haben wir doch alles gemeinsam gemacht.«

Es knisterte in der Leitung, und als Thomas antwortete, klang seine Stimme noch weiter entfernt als zuvor.

»Der Professor meint, wir müssen den Römer so bald wie möglich zurückschaffen, bevor er bei uns noch mehr Verwirrung anrichtet. Wenn die Polizei ihn nämlich findet, kommt die ganze Geschichte mit der Zeitmaschine heraus, und was das bedeutet, könnt ihr euch vorstellen.«

»He«, sagte Michael, »warum soll denn die Polizei auf die Idee kommen, daß in eurem Haus ein waschechter Römer …« Er verstummte, denn in seinem Kopf machte es plötzlich Klick! »Nachthemd? Geistesgestört? Sag mal, war das etwa –«

»Ihr habt die Meldungen also auch gehört? – Ja, das stimmt, unser Römer ist ausgebüchst und hat hier eine Menge Unruhe ausgelöst. Im Augenblick wird noch die ganze Umgebung mit Polizeihunden abgesucht. Sie hatten ihn schon im Kronnenburger Wald eingekreist und fast erwischt. Glücklicherweise hat Moorteufel ihn zuerst aufgespürt, und ich konnte dem Professor Signale geben, wo er mit seiner Zeitmaschine auftauchen mußte. Gemeinsam haben wir Teisias dann in die Maschine gezerrt, puh! Er sträubte sich mit Händen und Füßen.«

»Und warum habt ihr ihn denn nicht gleich zurückgebracht?« erkundigte sich Heike.

»Kunststück! Wir wußten ja nicht, aus welcher Epoche der Römer stammte. Wir müssen nämlich unbedingt den richtigen Zeitpunkt abpassen – gerade den Augenblick, in dem Teisias verschwunden ist. Wenn wir den falschen Moment erwischen, gibt es nämlich Teisias doppelt.«

Bis Michael Thomas’ Gedankengängen gefolgt war, sprach dieser schon weiter. »Und deswegen hat sich Professor Ambrosius erst mal eine Weile mit diesem Typen unterhalten, damit wir ein paar Anhaltspunkte bekommen. Natürlich hat er Teisias auch zu beruhigen versucht, damit er nicht wieder ausreißt. – Na ja, richtig schuld daran war eigentlich Frau Schneider.«

Was hatte die Haushälterin des Professors damit zu tun? Sie ahnte ja gar nichts von der Zeitmaschine, die im Keller des Erfinders stand.

»Frau Schneider hat Teisias nämlich erschreckt«, erklärte Thomas. »Sie ist mit ihm auf der Kellertreppe zusammengestoßen. Der Professor hat Teisias einen Moment lang allein in seinem Laboratorium gelassen, um sich aus seiner Bibliothek ein Lateinwörterbuch zu holen. Er wußte nicht, daß Teisias ihm folgte. Und Frau Schneider sah sein weißes Gewand und schrie: ›Huch, ein Gespenst!‹ – Das war zuviel für den armen Kerl!«

Trotz der ernsten Lage mußten die Geschwister lachen. »Frau Schneider hat sich gleich ins Bett gelegt, weil sie gedacht hat, daß sie eine Grippe bekommt. So hat sie zum Glück von dem ganzen Rummel kaum etwas mitgekriegt«, sagte Thomas. »O weia, ich glaube, ich vertelefoniere mein ganzes Taschengeld. – Egal. Wenn wir nicht aus Rom zurückkommen, brauche ich es sowieso nicht mehr.«

»Wir wollen mit«, sagte Michael bestimmt. Ein Gedanke blitzte in seinem Gehirn auf. »Holt uns mit der Zeitmaschine von hier ab. Das kann doch kein Problem sein.« Thomas schwieg. Die Geschwister hörten, wie wieder eine Münze in den Speicher rasselte.

»Bist du noch dran?« schrie Michael.

»Ja … Es ist dem Professor bestimmt nicht recht. Er ist gewiß sauer, wenn er erfährt, daß ich euch angerufen habe.«

»Aber er hat uns bisher immer mitgenommen«, beharrte Heike. »Und wir sind auch stets zurückgekommen. Warum soll es diesmal nicht klappen?«

»Wegen der Zeitkonstante«, seufzte Thomas. »Das Ding war daran schuld, daß wir bisher noch nie etwas aus einer anderen Epoche mitnehmen konnten. Euer Onkel wollte die Zeitkonstante genau untersuchen, ob sie wirklich hundertprozentig funktioniert. Dann wäre die Gefahr des Mißbrauchs der Zeitmaschine wesentlich geringer, und vielleicht würde der Professor seine Erfindung doch der Öffentlichkeit preisgeben. Doch beim Ausbau der Zeitkonstante ist das Mißgeschick mit dem Römer passiert. Nun fahren wir ohne dieses Teil nach Rom – und ob wir zurückkehren, steht in den Sternen.«

»Warum baut er das Teil nicht wieder ein?« fragte Heike.

»Die Maschine streikt. Wir könnten schon nach Rom fahren, aber der Römer bliebe im zwanzigsten Jahrhundert.«

»So ein Pech«, sagte Michael. Er sah Heike fest an. »Wir wollen aber trotzdem mit. Wir sind bereit, das Risiko auf uns zu nehmen.«

Heike schluckte, dann nickte sie.

Kapitel 2
Ufo im Park

Es hatte noch eine Weile gedauert, bis Thomas einverstanden gewesen war. Sie hatten dann einen Treffpunkt im Park vereinbart. Die Raumdaten würde Thomas mit Hilfe eines Stadtplans feststellen.

»Und wenn unsere Eltern in der Zwischenzeit zurückkommen?« fragte Heike ihren Bruder, als sie wenig später die Wohnung verließen und mit dem Aufzug ins Erdgeschoß fuhren.

»Wenn alles klappt, sind wir längst vor ihnen zurück«, meinte Michael.

»Und wenn nicht?«, lag es Heike auf der Zunge, aber sie sagte stattdessen: »Vielleicht hätten wir doch lieber einen Zettel hinterlassen sollen.«

Michael schüttelte den Kopf. »Quatsch. Meinst du etwa, wir können schreiben: Wir sind mit einer Zeitmaschine nach Rom gefahren? Macht euch bitte keine Sorgen? – Die halten uns glatt für verrückt und rufen die Polizei.«

»Das mit der Zeitmaschine glaubt uns sowieso kein Mensch«, murmelte Heike.

»Das ist auch gut so. Du weißt ja, wie sich Onkel Ambrosius immer anstellt, damit wir auch niemandem ein Wort davon erzählen.«

Sie verließen das Haus durch die Glastür. Auf den Straßen herrschte noch reger Verkehr. Die Bars und Kneipen waren gedrängt voll mit Menschen. Als die Geschwister den Weg zum Stadtpark einschlugen, kamen sie an einem Kino vorbei. Der Film war gerade zu Ende, die Kinobesucher quollen aus dem Ausgang, und Heike und Michael wurden ein Stück durchs Gewühl geschoben.

»Hoffentlich kommen wir noch rechtzeitig, Michael.«

»Bis halb elf sind es nur noch fünf Minuten. Los, beeil dich, Heike.«

Sie legten das letzte Stück zum Park im Laufschritt zurück. An einer Straßenecke wurden sie von einem Betrunkenen angepöbelt, dann mußten sie zwei Polizisten ausweichen, die mit ihrem Hund die Runde drehten. Schließlich gelangten sie in den Park.

Dort war es still und einsam. Die wenigen Lichter erhellten nur spärlich die Wege.

»Sie wollten in der Nähe des Teichs auftauchen«, flüsterte Michael.

Heike fröstelte trotz ihres Pullovers, als sie durch den Park liefen. Die Bäume hatten schon zum größten Teil ihr Laub abgeworfen, und die Büsche streckten ihre kahlen, dornigen Zweige nach ihnen aus. Als sie zum Teich kamen, hatten sich ihre Augen schon so sehr an die Dunkelheit gewöhnt, daß sie die kleinen schwarzen Klumpen erkannten, die am Ufer hockten: Enten, die ihren Kopf unter die Flügel gesteckt hatten.

»Am besten warten wir hier«, meinte Michael. »Von dieser Stelle aus können wir den ganzen Teich überblicken. Wir müssen sie auf alle Fälle sehen.«

»Vorausgesetzt, sie kommen wirklich.« Heike zog frierend die Schultern hoch.

Von der Turmuhr der nahegelegenen Josephuskirche schlug es halb elf. Sie warteten voller Ungeduld. Die Minuten verrannen.

»Sie sind allein nach Rom gefahren«, sagte Heike dann düster.

»Das hätte ich nicht von Onkel Ambrosius gedacht.« Michael starrte verbissen auf das Wasser. »Und deswegen habe ich mein schönes Hörspiel sausen lassen.«

In diesem Augenblick flimmerte etwas am anderen Ufer. Ein heller Lichtschein erstrahlte. Klar und deutlich erschien dort die Zeitmaschine.

»O weh«, stieß Michael bestürzt aus. »Diese Festbeleuchtung sieht ja ein Blinder! Onkel Ambrosius muß einen neuen Scheinwerfer eingebaut haben. Unauffällig nennt er das, pah! – Schnell, Heike!«

Sie flitzten los. Unglücklicherweise übersahen sie im Dunkeln ein paar Pennbrüder, die im Park nächtigten. Michael flog direkt über einen, der mitten im Weg lag. Heike konnte noch rechtzeitig stoppen, doch da faßte sie von hinten eine Hand an der Schulter.

»He, Kalle!« Ein Penner rappelte sich von der Parkbank hoch. »Sieh dir die beiden Gören an. Fein, daß wir mal so jungen Besuch kriegen, was?«

»Lassen Sie mich sofort los!« Heike wollte sich losmachen, doch die Finger krallten sich wie Klauen in ihren Pullover. Widerlicher Alkoholdunst schlug ihr entgegen.

»Na, nicht so zickig, Kleine«, röhrte der Mann. »Laß dich mal ansehen. Welchen Fisch haben wir denn da an Land gezogen?«

Inzwischen war Michael wieder auf die Beine gekommen und massierte sich den Ellbogen.

»Ich werd verrückt«, knurrte der Penner auf dem Boden. Er setzte sich auf. »Guck mal, dort drüben.« Er rieb sich die Augen. »Da ist ein Ufo, Mensch, ein echtes.«

»Du träumst, Kalle«, ertönte eine dritte Stimme, diesmal aus dem Gebüsch. »Hast sicher zu tief in die Flasche geschaut.«

»Ne, du, Kalle hat recht!« Vor Überraschung ließ der erste Penner Heike los. »Sapperlot, die Marsmenschen sind da. Dort drüben sind sie!«

»Los!« zischte Michael. Heike und er gaben Fersengeld.

Atemlos erreichten sie die Zeitmaschine. In der Einstiegsluke stand bereits Thomas.

»Intrate celeriter!« Er zog sie hurtig hinein. Professor Ambrosius saß am Schaltpult und nickte ihnen flüchtig zu. »Avete.« Dann drehte er wieder an einem Schalter.

»Warum redet ihr denn so komisch?« fragte Michael verblüfft, aber Thomas sah ihn nur verständnislos an.

Heike ging ein Licht auf. »Mensch, das ist doch Latein. Sie haben bestimmt schon die Sprachpille genommen, Michael.«

Die Sprachdroge war eine wunderbare Erfindung des Professors. Wenn man eine der kleinen giftgrünen Pillen schluckte, lernte man in Windeseile eine Fremdsprache. Man dachte und fühlte in dieser Sprache, solange die Wirkung anhielt – allerdings verstand man die eigene Muttersprache nicht mehr. Die Kinder hatten die Sprachpillen auf ihren Reisen schon mehrfach benutzt.

Jetzt entdeckten die Geschwister erst den Gast aus Rom. Der kleine, schmächtige Mann saß in einem Sessel und zupfte nervös an seinem Umhangtuch. Man sah ihm an, daß er versuchte, sich über nichts mehr zu wundern. Besonders glücklich wirkte er allerdings nicht. Moorteufel lag zu seinen Füßen. Als der Hund die Kinder erkannte, sprang er auf und begrüßte sie schwanzwedelnd.

Inzwischen hatte sich die Zeitmaschine wieder in Bewegung gesetzt. Durch die runden Fenster sah man nur noch weißen Dunst – der Stadtpark war längst verschwunden.

»Wir sind schon unterwegs«, stellte Heike fest. Es war ihr ein wenig mulmig – wie immer, wenn sie mit der Zeitmaschine reiste.

Der Professor drehte sich um, zog stumm zwei kleine Beutel aus seiner Hosentasche und reichte sie den Geschwistern. Es bedurfte auch keiner Worte. Heike und Michael wußten, was gemeint war. Die Beutel waren zum Umhängen gedacht und enthielten die Sprachpillen. Ohne Zögern schluckten die beiden eine davon. Es war schließlich nichts Neues für sie.

Es dauerte nicht lange, und sie konnten die anderen verstehen.

»Daß ihr es gleich wißt: Ich bin ganz und gar dagegen, daß ihr beiden nach Rom mitkommt«, sagte Onkel Ambrosius und runzelte zornig die Stirn. »Ich habe Thomas schon gründlich den Kopf gewaschen, weil er bei euch angerufen hat.«

Thomas grinste und zwinkerte ihnen heimlich zu. »Das hier ist übrigens Teisias«, sagte er dann und zeigte auf den Fremden. »Ich glaube, ihr kennt euch noch nicht. Teisias ist ein griechischer Gelehrter und ein ehemaliger Sklave, wurde aber von seinem Herrn freigelassen. – Das sind Heike und Michael, meine Freunde.«

»Die Umstände unserer Bekanntschaft sind höchst seltsam«, murmelte Teisias. Seine dunklen Augen schimmerten ein wenig traurig, wie Heike fand.

»Es tut mir ja auch furchtbar leid, was passiert ist«, sagte der Professor. »Es war bestimmt keine Absicht.«

»Rufus wird den ganzen Tag auf mich gewartet haben«, seufzte Teisias. »Noch nie bin ich ohne Erklärung dem Unterricht ferngeblieben. Was soll mein Schüler nur von mir denken? Und Claudius, mein Herr? Er hat mir sein Vertrauen geschenkt, und ich mißbrauche es …«

»Nun mal langsam«, unterbrach Thomas das Gejammere. »Rufus braucht überhaupt nicht zu warten. Wenn Ihr zurückkehrt, werdet Ihr merken, daß gar keine Zeit vergangen ist.«

»Das ist unmöglich«, widersprach Teisias, »ständig vergeht Zeit.«

»Ich hab es ihm schon zehnmal erklärt, aber er will es einfach nicht kapieren«, stöhnte Thomas und wandte sich den Geschwistern zu. »Außerdem ist es doch gar nicht so schlimm, wenn ein Schüler mal ein paar Minuten auf seinen Lehrer warten muß, oder? Ich glaube, so große Sehnsucht habt ihr auch nicht nach euren Paukern.«

Heike und Michael schüttelten den Kopf.

»Rufus ist anders«, beharrte Teisias. »Er ist immer pünktlich, und er erwartet das auch von mir. Noch nie hat er den Unterricht versäumt.«

»Muß ja ein schrecklicher Musterknabe sein«, sagte Michael. »Sind denn alle Römer so?«

Teisias blickte empört drein. »Rufus ist schließlich der Sohn des Senators Marcus Claudius Primus. Und er will später ebenso berühmt werden wie sein Vater.«

»Also auch noch ein Streber«, meinte Michael, aber Heike trat ihm auf den Fuß.

»Sei endlich still«, zischte sie. »Siehst du denn nicht, daß Teisias sich ärgert? Ich finde es blöd von dir, dauernd auf diesem Rufus herumzuhacken. Du kennst ihn ja nicht einmal.«

»Ich lege auch gar keinen Wert – au!« Michael hielt erst den Mund, als Heike ihm einen heftigen Rippenstoß versetzte.

»In meiner Zeitmaschine wird nicht geprügelt«, fauchte Professor Ambrosius. »Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, werfe ich euch unterwegs raus – und es ist mir egal, wo ihr landet. Das heißt … eigentlich müßten wir schon in Rom sein. Was war das noch einmal für ein Datum, als Ihr auf so unsanfte Weise die Stadt verlassen habt?«

Teisias seufzte abermals und schloß die Augen.

»Es war der dritte Tag vor den Iden des September, im vierten Regierungsjahr von Kaiser Domitian.«

»Umständlicher kann man’s nicht mehr ausdrücken«, brummte der Professor. »Also am zehnten September im Jahre 85.« Er hantierte am Schaltpult.

»Vor oder nach Christus?« erkundigte sich Michael und handelte sich dafür einen strengen Blick des Erfinders ein.

»Nach Christus natürlich. Hast du das in der Schule noch nicht gelernt?«

Michael schüttelte den Kopf. »Nö, von Kaiser Domitian war noch nie die Rede, ehrlich.«

»Christus?« Teisias war hellhörig geworden. »Was habt ihr für eine merkwürdige Zeitrechnung? Christen wirft man bei uns in der Arena den wilden Tieren vor …«

Heike wurde blaß. Sie hatte schon von den Grausamkeiten der Römer gehört, aber es war etwas anderes, wenn Teisias davon sprach, der diese Dinge selbst erlebt hatte …

Auf der Zeitanzeige erschien nun die Zahl 85, und das Summen der Maschine verstummte.

»Wir sind da«, verkündete Professor Ambrosius.

Als sich die Einstiegsluke öffnete, war Heike fest davon überzeugt, daß sie an einem falschen Ort gelandet waren. Keine Stadtmauern, enge Gassen oder laute Straßen – nein, helles Vogelgezwitscher und süßer Blumenduft waren das erste, was die Zeitreisenden wahrnahmen.

»Irgend etwas ist wieder schiefgegangen«, seufzte der Professor und sah hinauf auf einen grünen Strauch, der sich sanft im Wind wiegte. Dann blickte er auf sein Schaltpult und schüttelte den Kopf. »Ich verstehe das nicht. Ich habe alles richtig eingestellt … He, Teisias, halt! Wohin?«

Der Gelehrte hatte eben aussteigen wollen. Gelassen drehte er den Kopf. »Zu Rufus natürlich.«

»Heißt das etwa, daß wir doch richtig sind? Aber das ist doch ein Park.«

»Das Peristyl des Hauses von Marcus Claudius Primus.

Ich pflege Rufus hier immer Unterricht zu geben, wenn das Wetter es zuläßt.«

»Auf die Idee müßten unsere Lehrer mal kommen«, bemerkte Michael. »Ich hätte auch nichts dagegen, im Garten zu sitzen und Mathe zu lernen.«

Teisias hob zum Abschied die Hand. »So lebt wohl! Die Pflicht ruft, und Rufus wartet.«

Die Kinder sahen ihm nach, wie er hinter einem Akazienbaum verschwand.

»So, das wär’s wohl«, sagte Professor Ambrosius. »Unsere Aufgabe ist erfüllt. Wir haben Teisias zurückgebracht. – Das ist eines der wenigen Male, wo die Zeitmaschine tatsächlich richtig funktioniert hat.« Er drückte auf einen Knopf, und die Einstiegsluke schloß sich wieder automatisch. »Jetzt müssen wir sehen, daß wir wieder heil nach Hause kommen. Wie gesagt, diesmal kann ich für nichts garantieren.«

Er wollte eben den Antriebshebel betätigen, als von draußen an die Maschine getrommelt wurde. Heike blickte aus dem Fenster.

»Es ist Teisias!«

»Hat er etwas vergessen?« Der Erfinder tippte wieder auf den Türöffner. Kaum war die Luke offen, stürzte Teisias herein, im Gesicht dunkelrot vor Zorn.

»Was habt Ihr mit ihm gemacht? Redet? Wo ist er?« Er ballte wütend die Fäuste.

»Wer?« fragte Thomas verblüfft. Einen derartigen Gesinnungswandel hatte er bei Teisias nicht erwartet. Bisher hatte sich der Gelehrte vorbildlich betragen und das ganze Zeitabenteuer mit Fassung hingenommen – wenn man von seiner Flucht vor Frau Schneider absah.

»Rufus natürlich! Er ist weg! Ihr seid schuld! Ihr habt Rufus in eine andere Zeit gebracht – genau wie mich.«

Der Professor wurde fahl. Sicher – was Teisias behauptete, war möglich. Vielleicht hatte die Zeitkonstante noch einen anderen Menschen erfaßt und aus seiner Epoche weggeschleudert – wohin, das wußte der Himmel. In diesem Fall waren die Folgen unabsehbar.

Der Erfinder mußte sich räuspern, bevor er antwortete, und selbst dann gehorchte ihm seine Stimme nicht richtig.

»Ssseid Ihr si-sicher?«

Teisias ließ die Hände sinken. Die Zornesfalte auf seiner Stirn vertiefte sich. »Was, Ihr habt noch die Frechheit, Euch über Rufus’ Schwäche lustig zu machen?«

»Niemand macht sich über Rufus lustig«, wollte Professor Ambrosius sagen, aber Teisias ließ ihn nicht zu Wort kommen.

»Ich werde Euch vor den Kaiser bringen! Ihr seid ein Staatsfeind, denn Ihr entführt mit Eurer Maschine rechtschaffene römische Bürger!«

Kapitel 3
Musterschüler verschwunden!

Schon kurz nach Sonnenaufgang war Rufus ins Peristyl gegangen. Er liebte die frühen Stunden im Garten, wenn noch der Tau an den Zweigen hing und die Vögel ohne Scheu in den Büschen turnten.

Rufus war fünfzehn Jahre alt und für einen Römer schmal und hochgewachsen. Er hatte ein nachdenkliches Gesicht und dieselben dunklen Haare und Augen wie Claudius, sein Vater.

Rufus sah ein letztes Mal auf seinen Papyrus, dann begann er, den Text auswendig vorzutragen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Neuausgabe
Jahr
2017
ISBN (eBook)
9783960531876
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2017 (Dezember)
Schlagworte
Zeitreise Deutschland Rom Antike Abenteuer Freundschaft Entfuehrung Zeitdetektive Das Magische Baumhaus eBooks
Zurück

Titel: ZM - streng geheim: Siebter Roman - Die Geisterhand Roms